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Aktualisiert: 24. Mai 2025
Die weinte, als sie die junge Braut auf die Stirn küßte, und wußte selbst nicht, worüber. Indessen saß Samuel Spoelmann auf »Delphinenort«, umgeben von Plänen und Möbelentwürfen und seidenen Tapetenmustern und Zeichnungen zu goldenem Speisegerät.
Er ließ zwei Wochen verstreichen, ehe er wieder auf »Delphinenort« vorsprach, und lebte während dieser Zeit in seinem Innern von dem, was geschehen.
Klaus Heinrich sprach von seinem Verkehr auf »Delphinenort«, da dieser Gegenstand ihm am nächsten lag; er erzählte anschaulich davon, ohne dem Doktor tatsächliche Neuigkeiten mitteilen zu können, denn dieser zeigte sich auf dem laufenden. Woher er das sei? Oh, aus verschiedenen Quellen. Überbein habe nichts vor anderen voraus. Und also kümmere man sich in der Residenz um diese Dinge? »Nein, behüte, Klaus Heinrich, niemand denkt daran. Weder an die Ritte, noch an die Teevisiten, noch an die Automobilfahrt. Dergleichen vermag natürlich keine Zunge in Bewegung zu setzen.« »Aber wir sind so vorsichtig!« »=Wir= ist prächtig, Klaus Heinrich, und das mit der Vorsicht auch. Übrigens läßt Exzellenz von Knobelsdorff sich genau über Ihre Taten Bericht erstatten.« »Knobelsdorff? Knobelsdorff?« Klaus Heinrich schwieg. »Und wie stellt sich Baron Knobelsdorff zu den Berichten?« fragte er dann. Nun, der alte Herr habe ja noch nicht Veranlassung genommen, in die Entwicklung der Dinge einzugreifen. Aber die
Da sind die Schlösser und ihre Parks zu unterhalten, Hollerbrunn, Monbrillant, Jägerpreis, nicht wahr ... Eremitage, Delphinenort, Fasanerie und die anderen ... ich vergesse Schloß Segenhaus und die Ruine Haderstein ... vom Alten Schlosse zu schweigen ... Sie werden schlecht unterhalten, aber es ist ein Posten ... Da ist das Hoftheater, die Galerie, die Bibliothek zu unterstützen.
Als Klaus Heinrich, das erstandene Kunstglas in Seidenpapier auf den Knien, in seinem Coupé nach Eremitage zurückkehrte, hatte er sich in Delphinenort angesagt, hatte er die Absicht kundgetan, sich das Schloß in seinem neuen Zustande einmal anzusehen und bei dieser Gelegenheit Herrn Spoelmanns Sammlung von Kunstgläsern in Augenschein zu nehmen.
Er fuhr aber von dort durch den Stadtgarten nach »Delphinenort«. Der Himmel hatte sich verdunkelt, große Tropfen fielen schon auf die Blätter nieder, und in der Ferne donnerte es. Die Damen saßen beim Tee, als Klaus Heinrich, von dem bauchigen Butler geführt, in der Galerie erschien und die Stufen zum Gartensalon hinabschritt. Herr Spoelmann war, wie gewöhnlich in letzter Zeit, nicht anwesend.
Am folgenden Tage las er den Vermerk des »Eilboten«. Er lautete einfach dahin, daß gestern Seine Königliche Hoheit Prinz Klaus Heinrich auf Schloß Delphinenort den Tee genommen und die berühmte Kunstgläsersammlung des Herrn Spoelmann in Augenschein genommen habe.
»Nein,« lachte er, »an dem Schloß ist nichts zu sehen. Innen ist es wie außen. Kein Vergleich mit Delphinenort, selbst bevor Sie es wiederherstellten
Ich kann nicht fahren, das Wetter steht immer noch da und droht meinen weißen Hosen. Ich weiß überhaupt nicht, wie Sie wohnen auf Delphinenort, ich war nie in Ihrem Studio. Wollen Sie mir Ihre Bücher zeigen?« »Das hängt von der Gräfin ab«, sagte sie und war damit beschäftigt, die neuen Bände aufeinanderzustapeln. »Gräfin, der Prinz wünscht meine Bücher zu sehen.
Mehr noch: der alte Herr, wohl bedient durch intelligente und spürgewandte Unterbeamte, befand sich genau auf dem laufenden über die öffentliche Meinung, über die Rolle, die Samuel Spoelmann und seine Tochter in der Einbildungskraft des Volkes spielten, den königlichen Rang, den sie in seiner Vorstellung einnahmen, über die gewaltige und abergläubige Spannung, mit der die Bevölkerung den Verkehr zwischen den Schlössern »Eremitage« und »Delphinenort« verfolgte, über die Volkstümlichkeit dieses Verkehrs, mit einem Wort, wie sie für jeden, der sehen wollte, nicht nur in der Residenz, sondern im ganzen Lande in Gerede und Gerüchten zutage trat.
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