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Aktualisiert: 11. Juni 2025


Aber woher soll ich die Überzeugung nehmen, daß ich die Ehre habe, mit der Frau Gräfin von Clairefort zu sprechen? Die ganze Angelegenheit macht, ich muß es Ihnen offen bekennen, einen wenig vertrauenerweckenden Eindruck. Der Inkulpat hat sich äußerst verdächtig benommen.

Sie wünschen abermals über Ihre Frau mit mir zu reden, oder richtiger über Ihre Frau und mich, und Sie wollen mir sagen, daß es besser ist, wenn alles beim alten bleibt, ja noch mehr, daß Sie mich mehr aus der Entfernung schätzen als in Ihrer Nähe und deshalb nein, ich bitte, lieber Clairefort, wir wollen einmal deutsch sprechen! und deshalb wünschen, daß ich meine Besuche einstelle.

Barmherziger Himmel! Sollte ihm doch bereits etwas zugestoßen sein?“ Sie eilte von Tibet fort, wandte sich ins Nebenzimmer und stieß, hineinblickend, einen Schrei aus. Clairefort saß wachend aufrecht im Bett. Er sah Ange mit stieren Augen an und schien sie doch nicht zu sehen. Unzusammenhängende Worte glitten über seine Lippen.

Wartet mit dem Essen!“ sagte Clairefort, seinen Unmut schlecht verbergend, und machte eine Bewegung gegen Teut, ihm zu folgen. Letzterer sah noch Anges erbleichendes Gesicht und warf ihr einen beruhigenden Blick zu. Dann schloß sich hinter beiden Männern die Thür. Als sie Platz genommen, knöpfte Clairefort den Rock auf und holte tief Atem.

O, Du Trefflicher, Unvergleichlicher!“ Und nun drängte Tibet noch einmal, Teuts Rat zu befolgen, nichts zu verkaufen, nur die Dienerschaft zu entlassen und höchstens die überflüssigen Möbel und sonstigen Einrichtungsgegenstände bis auf spätere Entscheidung zu verpacken und beiseite zu stellen. Aber Ange Clairefort hatte zu Furchtbares erfahren, um noch an äußeren Dingen zu hängen.

Wenn aber einmal ein Lächeln über sein hübsches Gesicht glitt oder gar seine Augen tiefere Empfindungen widerspiegelten, dann war der so schön, daß er einem Maler hätte Modell stehen können. „Wie heißt Du?“ „Graf Benno von Clairefort.“ Nie nannte er sich anders, aber seltsamerweise rief dies selbst bei Erwachsenen kein Lächeln hervor.

Ange sah das ernste Gesicht der beiden Männer und wandte sich gehorsam zum Gehen. Teuts Mienen blieben unbeweglich: vergeblich suchte sie seinen Blick. Nachdem sie das Gemach verlassen hatte, fiel Clairefort zurück und bedeckte das Gesicht mit den Händen. „Sie sind bewegt!

Clairefort schien düsterer als je, es war während der Tafel, bei welcher Tibet mit seinem geräuschlosen Schritt bedient hatte, fast keine Silbe über seine Lippen gekommen, und Ange noch unter dem Eindruck der jüngsten Unterredung verhielt sich ebenso einsilbig. In dem matt erleuchteten, dunkel tapezierten Zimmer kam es Teut heute fast unheimlich vor.

Handeln Sie, Clairefort, und seien Sie dabei ein Mann und ein wohlwollender Freund zugleich. Verstehen Sie?“ Clairefort antwortete nichts. Ein tiefer Seufzer entrang sich seiner Brust. Teut wandte sich zur Thür. Als er eben das Zimmer verlassen wollte, erhob sich ersterer rasch, berührte Teuts Schulter und sagte leise: „Verzeihung, Teut! Ich danke Ihnen von ganzem Herzen!“

Der Angeredete nickte, ohne etwas zu erwidern. Clairefort wiederholte nun seine Frage. „Ja,“ sagte Teut, „ich habe mit Ihrer Frau geredet.“ „Was sagte sie, bitte?“ Ohne auf diese Frage unmittelbar zu antworten, entgegnete Teut: „Hat sie Ihnen keine Mitteilung gemacht?“

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