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Aktualisiert: 3. Juni 2025


Das Auftreten und der schließliche Sieg des Christentums, welches die alte Welt zertrümmerte und eine neue Kultur an seine Stelle setzte, hat zur Belebung der Kunst zunächst nicht beigetragen.

Ihre Natur, die sich mit dem einen Wort "Mütterlichkeit" am besten charakterisieren ließ, hatte sie stets, schon als ganz junges Mädchen, zu den Kindern gezogen. Alles Leid, das ihr begegnete, empfand sie bis zum körperlichen Schmerz, das der Unschuldigsten der Kinder verursachte ihr die größten Qualen. Nicht nur, weil es die Wehrlosen traf, sondern auch weil es immer aufs neue ihren schwer errungenen Glauben zu erschüttern drohte. Zu der Überzeugung vom Vorhandensein eines allgütigen Schöpfers, eines Gottes der Liebe, eines himmlischen Vaters nach Christi Lehre, stand das Elend in der Welt und das Unglück des Lebens in einem furchtbaren Widerspruch, den sie nur dadurch glaubte lösen zu können, daß sie es als Strafen für begangene Sünden auffaßte, und zwar für Begehungs- und für Unterlassungssünden der Besitzenden wie der Besitzlosen. Würden alle Besitzenden ihre Menschen- und Christenpflicht erfüllen, würden alle Armen echte Christen sein, so gäbe es bald davon war sie damals noch überzeugt weder Not noch Elend. Um diese Auffassung zu verstehen, muß zuerst Jennys Begriff des Christentums verstanden werden. "Religion ist That," schrieb sie, "Christenthum ist That, lauter That, nur That." Der religiöse Glaube hat, wie sie meinte, nur für den Menschen selbst, den er beglückt, Bedeutung, für die Allgemeinheit kommt es allein auf das Handeln an. An einen Freund schrieb sie einmal darüber: "Glauben ist nicht das gewöhnliche Fürwahrhalten, wie etwa bei einer geschichtlichen Thatsache, es ist die Hand, die sich Gott entgegenstreckt. Es ist nicht wie ein Wissen, das der Schulmeister einpaukt, es ist die Kraft des Schaffens und der Liebe, die durch christliches Wollen, Wandeln, demüthiges Forschen zu unserer Seele herangezogen wird, wie Eisen durch den Magnet. Wer glaubt, daß Christus Gottes Sohn ist, und seinen Diener oder auch nur seinen Hund mißhandelt, der ist kein Christ! Wenn Sie diese

Denn was heute not tut, ist nicht eine Erneuerung, sondern eine Überwindung des Christentums, dazu werden Sie beitragen, weil auch Ihr Werk Steine abbröckelt vom Bau der Kirche.

Die Wilden töten den Missionar; nun eilt er zu den Waffen, zur Verteidigung des Christentums, kämpft and siegt für seinen Glauben und nimmt als göttliche Belohnung den Markt in Besitz.

Es ist überhaupt in allem, im Religiösen und Moralischen, der wahrhaft unterscheidende Charakter des Christentums, die Scheidewände, die vorher die Völker wie Gattungen verschiedener Geschöpfe trennten, hinweggeräumt, den Dünkel, als gäbe es eine von der Gottheit bevorrechtete Nation, genommen, und ein allgemeines Band der Nächstenpflicht und Nächstenliebe um alle Menschen geschlungen zu haben.

Und mit alledem, das wir unbewußt und bewußt von uns geworfen haben, panzert sich der Riese der Reaktion. Vor neunzehnhundert Jahren unterwarf die Moral des Christentums die heidnische Welt. Vergebens hat die Renaissance und die Revolution sich gegen sie empört, die Zeit war noch nicht reif. Heute aber ist sie es; der Sozialismus hat ihr den Boden bereitet.

Mit Julianus starb der letzte heidnische Kaiser; unter seinen Nachkommen breitete sich die Macht der Pfaffen immer mehr aus, und dieses Ungeziefer des Christentums verunstaltete dasselbe von Jahrhundert zu Jahrhundert immer mehr und wurde immer unverschämter und üppiger. Die lieben, guten Heiligen

Sein Groll gegen die bestehende Zivilisation mit ihrem Inhalt an materieller und geistiger Not, sein Glaube an die Möglichkeit einer künftigen Regeneration, seine Kritik des gegenwärtigen Christentums, mit dem wahren Geiste des Evangeliums verglichen, und seine Erhebung der Kunst zur Höhe lebendig dargestellter Religion, hatte nicht irgendwo, tief verborgen, all das auch in mir geschlummert?

Die christliche Religion war schon an sich für die plastische Gestaltung ihrer Ideen und Personen wenig geeignet, sie war ihr auch durch ihren Zusammenhang mit dem mosaischen Gesetz abgeneigt; in Folge dessen wurde die Plastik von den großen monumentalen Werken, welche die Anerkennung des Christentums als Staatsreligion notwendig machte, so gut wie ganz ausgeschlossen.

Sie stand da, etwa wie eine von den ersten Bekennerinnen des Christentums, die für ihren Glauben Schmach und Martern getrost entgegensahen. Sie wandte sich noch oft sehnsuchtsvoll herum, gleich als ob ihre Augen unter dem gedrängten Haufen Volks jemanden mit Unruhe suchten.

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