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Aktualisiert: 12. Juni 2025


Unter diesem Blick, der zu Casanovas schlimmster Qual alles, was noch gut in ihm war, für eine kurze Weile neu entzündete, wandte er sich ab; – ohne sich noch einmal nach Marcolinen umzusehen, ging er ans Fenster, raffte den Vorhang zur Seite, öffnete Fenster und Gitter, warf einen Blick in den dämmernden Garten, der noch zu schlummern schien, und schwang sich über die Brüstung ins Freie.

Amalia selbst aber konnte nicht anders als dem edlen Gönner, der ihr erschienen war wie ein Bote aus einer andern höhern Welt, sich in einer Weise dankbar erzeigen, die das eigne Herz ihr gebot; und als sie sich am Abend vor ihrer Hochzeit der letzten Umarmung Casanovas mit glühenden Wangen entrang, war ihr der Gedanke völlig fern, an ihrem Bräutigam, der sein Glück am Ende doch nur der Liebenswürdigkeit und dem Edelsinn des wunderbaren Fremden verdankte, ein Unrecht begangen zu haben.

Die Bewegung Casanovas, die immerhin eine Regung von Furcht ausgedrückt hatte, ließ um Lorenzis Lippen ein sofort wieder verschwindendes Lächeln des Hohns erscheinen.

Als die andern fort waren, nahm Olivo Casanovas Arm und versicherte ihn immer wieder, mit Tränen in der Stimme, daß alles in diesem Hause ihm, Casanova, gehöre und daß er damit schalten möge, wie es ihm beliebe. Sie kamen an Marcolinens Fenster vorbei. Es war nicht nur verschlossen, auch ein Gitter war vorgeschoben, und innen senkte sich ein Vorhang herab.

Ein junger Bedienter mit einem ziemlich unverschämten Gesicht nahm Casanovas Anmeldung entgegen, tat, als wenn er den berühmten Namen niemals gehört hätte, kam aber mit einer etwas freundlicheren Miene aus den Gemächern seines Herrn wieder und ließ den Gast eintreten.

Die Sonne neigte sich dem Untergang zu; aber noch war es heiß genug. Über Olivos Wangen rannen die Schweißtropfen, während Casanovas Stirne vollkommen trocken blieb. Allmählich weiter und nun nach abwärts schreitend kamen sie auf üppiges Wiesenland. Von einem Olivenbaum zum andern rankte sich das Geäst der Reben, zwischen den Baumreihen wiegten sich die hohen gelben

Gustav Meyrink (geboren 1868 in Wien) schüttet ein Wunderhorn ergötzlicher und boshafter Trivialitäten, ältestes und neuestes Gerümpel, über den deutschen Spießer aus, der mit einem leeren Hirn aufdrapiert wie ein Pfingstochse in seinen Geschichten umherwandelt und »Muh« und »Bäh« sagt. Von Meyrinks großen Romanen, die allerlei kabbalistische und mystische Weltanschauung propagieren, ist der »Golem« nennenswert. Peter Altenberg (1859-1918, aus Wien) gewinnt seine amüsante Weltanschauung vom Café Fensterguckerl aus. Hermann Bahr (geboren 1863 in Linz) hat vom Naturalismus bis zum Expressionismus und Katholizismus so ziemlich alle Klassen der Literaturgeschichte absolviert und ist überall mit der Note 2-3 versetzt worden. Artur Schnitzler (geboren 1862), Dramatiker und Romanzier, schrieb zwei vollendete Novellen »Leutnant Gustl« und »Casanovas Heimkehr«. Des Kurländer Grafen E.

Olivo und der Abbate ließen sich in der Allee, in der Nähe des Hauses, auf einer steinernen Bank nieder. Amalia wandelte an Casanovas Seite weiter. Als sie von den andern nicht mehr gehört werden konnte, begann sie im Tonfall von einst, als wäre ihre Stimme für Casanova niemals in einem andern erklungen: »So bist du wieder da, Casanova! Wie hab’ ich diesen Tag ersehnt.

Und wie Sie sich wohl denken können, haben wir, gerade bei dieser Gelegenheit, ein hübsches Weilchen lang von Ihnen gesprochen, Amalia und ich ...« – »Wirklichsagte Casanova herzlich, »Sie erinnern sich beide noch manchmal meinerOlivos Augen wurden feucht. Noch immer hielt er Casanovas Hände in den seinen und drückte sie nun gerührt. »Wieviel haben wir Ihnen zu danken, Herr Casanova?

Durch das mattglänzend sie umfließende Gewand glaubte er ihren nackten Leib zu sehen; die knospenden Brüste blühten ihm entgegen, und als sie sich einmal neigte, um ihr zu Boden geglittenes Taschentuch aufzuheben, legte Casanovas entflammte Phantasie ihrer Bewegung einen so lüsternen Sinn unter, daß er sich einer Ohnmacht nahe fühlte.

Wort des Tages

zähneklappernd

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