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Aktualisiert: 16. Mai 2025
"Kaum", meinte Dante. "Das hat sich in meinem Geiste anders gestaltet und ist auch nach der Geschichte unwahrscheinlich. Denn Ezzelin bedrohte wohl eher den kirchlichen Gehorsam als den Bruch geistlicher Gelübde. Ich nehme das 'sepeliebat' in freundlicherem Sinne: er gab den beiden ein Begräbnis." "Recht", rief Cangrande freudig, "du denkst wie ich, Florentiner!
Wie wenig ist ein gekrümmter Finger! Cangrande, du hast mich der Ungerechtigkeit bezichtigt. Ich entscheide nicht. Genug, die Vicedomini hob den geschmeidigen Leib und rief, die flammenden Augen auf die strengen der Pizzaguerra gerichtet: 'Neckst du eine Frau, Mädchen? Dann bog sie sich wieder und suchte mit beiden Händen dem Finger den Ring zu entreißen da durchfuhr sie ein Blitz.
"Setze dich neben mich, mein Dante", erwiderte Cangrande, "aber wenn du dich gesellig wärmen willst, so blicke mir nicht nach deiner Gewohnheit stumm in die Flamme!
Und seine feinfühligen Zuhörer empfanden mit ihm, daß ihn kein eigenes Heim, sondern nur wandelbare Gunst wechselnder Gönner bedache und vor dem Winter beschirmen welcher Landstraße und Feldweg mit Schnee bedeckte. Alle wurden es inne, und Cangrande, der von großer Gesinnung war, zuerst: Hier sitzt ein Heimatloser!
Dante hielt inne. Seine Fabel lag in ausgeschütteter Fülle vor ihm; aber sein strenger Geist wählte und vereinfachte. Da rief ihn Cangrande. "Mein Dante", hub er an, "ich wundere mich, mit wie harten und ätzend scharfen Zügen du deinen Florentiner umrissen hast! Dein Niccolò Lippo dei Lippi ist verbannt durch ein feiles und ungerechtes Urteil.
Dieses aber liest die fürchterlichste der Lästerungen mit Recht oder Unrecht auf jener erhabenen Stirn. Ich vermag nichts gegen die fromme Meinung. Anders vielleicht urteilen die Künftigen." "Mein Dante", fragte Cangrande zum andern Mal, "glaubst du Petrus de Vinea unschuldig des Verrates an Kaiser und Reich?" "Non liquet." "Ich meine: in deinem innersten Gefühl?"
Inzwischen trat der Majordom des Fürsten, ein Alsatier namens Burcardo, mit abgemessenen Schritten, umständlichen Bücklingen und weitläufigen Entschuldigungen, daß er die Unterhaltung stören müsse, vor Cangrande, welchen er in irgendeiner häuslichen Angelegenheit um Befehl bat.
Cangrande, welcher die zwei Frauen, denen er jetzt gegenübersaß, nicht aufhörte zu betrachten, bewunderte seine Fürstin und freute sich ihrer großen Leidenschaft.
"Eine gebietende Gestalt", vollendete Cangrande feurig das Bildnis, "mit gesträubtem, schwarzem Stirnhaar, wie du ihn in deinem zwölften Gesang als einen Bewohner der Hölle malst. Woher hast du dieses schwarzhaarige Haupt?" "Es ist das deinige", versetzte Dante kühn, und Cangrande fühlte sich geschmeichelt.
Wären die Bösen in der Mehrzahl, so fragten wir: wie kam das Gute in die Welt?" Diese stolzen und dunkeln Sätze imponierten der Gesellschaft, erregten aber auch die Besorgnis, der Florentiner möchte sich in seine Scholastik vertiefen statt in seine Geschichte. Cangrande sah, wie seine junge Freundin ein hübsches Gähnen verwand.
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