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Aktualisiert: 2. Juni 2025
Willkommen!“ Dem Besucher entgegenlachend, reichte ihm Ehrenstraßer herzlich die Hand zum Gruße und bat, Platz zu nehmen. Franz blieb stehen und begann in feierlichem Tone zu sprechen: „Verzeihen Herr Bezirksrichter mein spätes Eindringen! Ich kann den heiligen Abend nicht vorübergehen lassen, ohne Ihnen, Fräulein Emmy, eine innige und herzliche Bitte zu unterbreiten!
„Bedauere, heute ischt mir dies thatsächlich noch nicht möglich. Hingegen bitte ich um alle Papiere Ratschillers und überhaupt um den ganzen Akt, sobald Sie fertig sind!“ „Ich stehe zu Diensten, Herr Bezirksrichter!“ sagte Hörhager und entfernte sich etwas verstimmt.
In seiner kahlen, dürftig mit den allernotwendigsten Geräten, wie Tisch, Stuhl, kleines Waschservice und Aktenständer möblierten Kanzlei im kleinen Gerichtsgebäude des Bergstädtchens präparierte der Bezirksrichter Ehrenstraßer sorgfältig die zu Amt gebrachten, ausgehobenen Spuren, die inzwischen eingetrocknet sind, doch die Nägel und Schuheiseneindrücke deutlich zeigen.
Wie froh ist der Richter jetzt, die damalige Untersuchung so genau genommen und scharf zu Protokoll gegeben zu haben, denn nun kann er dem Sicherheitsorgan die Beschreibung jenes Instrumentes auf das Genaueste vorlesen. Ehrenstraßer that dies und knüpfte daran die Frage, ob Sittl ein derartiges oder ähnliches Instrument vorgefunden habe. „Zu Befehl, ja, Herr Bezirksrichter!“ „Bei wem?“
Aber vielleicht haben Sie doch die Güte, mir zu sagen, wie es geschäftlich um Herrn Ratschiller steht!“ „Herr, sind Sie des Teufels? Was kümmert das mich!“ „Verzeihung! Ich dachte nur, ein Richter kennt alle Leute im Orte. Bedauere, wenn ich mich geirrt habe. Vielleicht haben aber Herr Bezirksrichter selbst Bedarf, unsere Gesellschaft versichert zu äußerst coulanten Bedingungen ...“
„Ich erlaube mir, mich vorzustellen: Christian Egger aus Innsbruck!“ „Und was wollen Sie?“ „Ich hätte gern eine Auskunft über einen gewissen Weirather, Kaufmann, allhier.“ „Kaufmann?“ fragte Ehrenstraßer gedehnt. „Kenne keinen Weirather hier, und wie schon gesagt, das Bezirksgericht ischt kein Auskunftsbüreau.“ „Entschuldigen Herr Bezirksrichter!
Frau Ehrenstraßer oblag am Nachmittag zur Stunde, da der Bezirksrichter die Kanzlei verließ, der Lektüre eines italienischen Romanes, und hatte sich so sehr darin vertieft, daß sie die Anrede der in das Wohnzimmer gekommenen Köchin Cenzi, einer drallen Unterinnthalerin, überhörte. Cenzi wiederholte die Frage: „Ich bitt', Frau, was soll zum Abend gekocht werden?“
Frau Bianca dankte in ihrer südländischen Lebhaftigkeit eben einer Bäuerin für überbrachte Butter und einen mächtigen Topf Honig, worauf die Gebirglerin bat, es möge die gnädige Frau Richterin ein gutes Wort beim Bezirksrichter einlegen, auf daß er die Sache nicht so scharf nehme mit ihrem Sohne.
Der Bezirkskommissar, ein lebhaftes Männchen, wendete sich sogleich an Ehrenstraßer mit der Bemerkung: „Herr Bezirksrichter kommen wie gerufen, um als unser bester Jurist eine heikle Frage zu entscheiden, über welche wir eben debattierten, ohne einen Ausweg finden zu können!“
Nur gestatten Herr Bezirksrichter die Frage, ob mit dem Tode des Cajetan auch jene Fluchtbegünstigung durch den Einödpater erledigt ischt?“ „Dem Pater dürfte zweifelsohne das nötige Bewußtsein einer straffälligen That gefehlt haben und dadurch entfällt jede weitere Verfolgung der Angelegenheit. Wir können diesen Fall als erledigt betrachten!“ „Zu Befehl! Geruhsame Nacht, Herr Bezirksrichter!“
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