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Aktualisiert: 20. Juni 2025


Der Wald lag dann hinter ihnen in einem dunklen Bogen gleich einer Augenbraue. Dumpf rauschend wie zwei Fledermausflügel zogen sich die Tore von Arras im Abend hinter ihnen zusammen. Jehan Bodel empfand das eben in dieser Weise und sagte es so zu Beautrix.

Und als einer der Vögel mit einem maßlos trunkenen Aufstieg abbog und in den kühneren Kampf aufstieß und in rasenden Kreisen einen Reiher überstieg und Beautrix den Kopf auf das Genick gelegt mit einem Gesicht, das dies spiegelnd und das Übermäßige des Tages und dieses sich in das Heroische des Horizonts Verlierende wiedergab, aufsah, . . . da riß Jehan ihr den weißen, weiten Handschuh über Ellenbogen und Hand und biß ihr hart in den Unterarm aus unerträglich geschwellter Liebe.

Da biß sie in das Metall der Klinke und sank blutend auf den Boden. Auch die dritte Nacht kam. Weit stand die Tür auf in Jehans Haus. Sie spreizte sich auf, so offen stand sie. Niemand kam. Der Henker? Nein. Nacht. Die Nacht war so still, daß das Dunkel brauste. Wie . . . ? Stille, kein Ton kam durch die Straße. Einmal stand er auf. Beautrix lag quer vor der Tür, eine Rinne Blut über dem Kinn.

Beautrix' Haut war das strahlende Licht und die ewige Lampe von Arras. Eines Morgens tanzte Pferdegeklapper auf ihrem Schlaf und holte sie aus ihm hervor, und Jehan legte ihr selbst die gelben Strümpfe über die Füße und zog sie zwischen Daumen und gerundeter Hand bis übers Knie. Beautrix warf ein kurzes Kleid drüber und flocht ins Haar ein Band mit drei Sternen.

Er sah es. Allein . . . Er saß auch diese Nacht auf der Ottomane zwischen den Säulen. Als die Dämmerung kommen mußte, erhob er sich. Er ging gerade auf die Tür und öffnete sie, Beautrix war verschwunden. Es war die Zeit der ersten Messe. Jehan rieb sich Gesicht und Hände mit ascalonischen Zwiebeln, die die erste Ansteckung verhinderten. Langsam ging er darauf in das Zimmer von Beautrix.

Manche hatten den Arm um die Weiber geschlungen und sich in sie verkrampft, Mädchen liefen mit gelösten Haaren und ließen sie vom Wind hinter sich aufbäumen, in die Männer wieder ihre Gesichter tauchten . . . und alle sausten singend und schreiend mit stampfenden Sprüngen vorbei. Beautrix errötete und wandte den Kopf, als der Zug vorbeischoß. Da wußte Jehan, daß er einen guten Kauf getan.

Er schnallte seine Bügel hoher und hob sie herüber vor sich auf die Knie, jagte ihr Maultier mit Gelächter, lachte, küßte sie und rannte mit ihr durch den Wald. Die Hunde jagten vor ihm. Er dachte nicht an die Aussätzigen. Denn er fühlte, wie die Glieder von Beautrix heiß wurden. Noch einmal küßte er sie. Da war es schon dämmerig geworden. Der Hühnerhund sprang vor ihnen hin wie ein weißer Strich.

Zwei Wochen später ging Jehan zu einem Puy nach Rouen. Als er zurückkam, erwartete sie ihn lange blaue Stunden lang am Tor. Sie sah ihn die weite Plaine heraufkommen. Er winkte ihr zu, hetzte sein Pferd heran und schenkte ihr aus Freude seinen Preis, einen Mokoko. Der Affe schnurrte den ganzen Tag in seinem Bauer aus Holzstäben. Aber Beautrix zog die Lippe hoch.

Er trat an diesem Morgen selbst bei Beautrix ein. Sie lag, bleich, da sie nicht mehr , auf einem flachen Kissen auf den Stufen zu ihrem Bett. Er sagte ihr kurz, sie solle ihr bestes Kleid anziehn und mit ihm kommen. Sein Mund war streng. Sie wollte sich auf ihn stürzen, doch er wies sie zurück.

Da empfand Beautrix in einer maßlosen Erhebung, wie sehr er sie liebte, und sie wusch sich viele Male den Leib mit Moro-

Wort des Tages

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