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Aktualisiert: 6. Mai 2025
Er befürchtete, daß der durch seine profunde Wissenschaft wie durch den überragenden Scharfsinn seines Geistes so berühmte junge Ulysse Moscati von der Schönheit Beatrices getroffen worden sei und sie bei den Vernehmungen schone. Daraus folgte, daß Seine Heiligkeit ihn von der Leitung dieses Prozesses enthob und diesen einem anderen strengeren Richter gab.
Ich kam erst wieder zu mir, als es Nacht geworden war. Lange mußte ich mich besinnen, wo ich war und was ich erlebt hatte. Der klare Himmel sah durch die hohen Scheiben der Glastür herein, und ein leiser Schimmer der Mondsichel streifte das Bild von Beatrices Mutter, das traurig, wie mir schien, von seinem Platz über dem Kamin auf mein niederes Lager herabsah.
Dieser Brigant war plötzlich voller Enthusiasmus für die bewundernswürdige Schönheit und die erstaunliche Beredsamkeit, mit der das junge Mädchen dem Richter antwortete, und leugnete alles, was er in Neapel gestanden hatte. Man folterte ihn, aber er gestand nichts und zog vor, in Qualen zu sterben: eine gerechte Huldigung der Schönheit Beatrices.
Dieser heilige Papst, der, wie man weiß, ganz mit seinem gerechten Haß gegen die Ketzer und mit der Wiedereinführung seiner bewunderungswürdigen Inquisition beschäftigt war, hatte für die weltliche Verwaltung seines Staates nur Verachtung, so daß sein Schatzmeister in den Jahren vor 1572, Monsignore Cenci, es möglich machen konnte, jenen schrecklichen Menschen, der sein Sohn und Beatrices Vater war, ein Einkommen von 160 000 Piastern zu hinterlassen.
Wäre es nicht für jedermann augenscheinlich gewesen, daß Beatrice Cenci sich im Fall der berechtigten Notwehr befunden hatte? Dies Memoriale sprach auch im Namen Lucrezias, der Stiefmutter Beatrices. Francesco Cenci kam dieser Versuch zur Kenntnis und man kann sich denken, mit welcher Wut er die schlechte Behandlung der beiden unglücklichen Frauen verdoppelte.
Mit der Zeit gewannen sie ihn dafür und auf Beatrices lebhaftes und wiederholtes Drängen willigte er ein, diesen Plan Giacomo Cenci mitzuteilen, ohne dessen Zustimmung man nichts unternehmen konnte, da er der älteste Bruder und nach Francesco das Haupt der Familie war.
Der edle Kardinal Sforza hat sich vor allen in dieser verhängnisvollen Nacht durch seinen Eifer ausgezeichnet; aber ein so mächtiger Fürst er auch war, konnte er doch nichts ausrichten. Das Verbrechen von Santa Croce war ein niedriges Verbrechen, es war wegen des Geldes begangen; doch das Verbrechen Beatrices war begangen, um die Ehre zu retten.
Der Wagen hielt richtig am Portal, mein alter graubärtiger Freund, der Hausverwalter, sprang vom Sitz neben dem Kutscher herab und half einem hochgewachsenen schlohweißen alten Herrn aus dem Wagen, in dem ich sogleich, an Augen, Stirn und Nase, Beatrices Vater erkannte. Er ging etwas gebückt und mit trippelnden Schritten, sich die Hände reibend und über das ganze Gesicht lachend.
Der große Maler hat um den Hals Beatrices ein Stück nichtssagenden Stoffs gelegt, und er hat sie mit einem Turban ausgestattet: er getraute sich wohl nicht, die Wahrheit bis zum Fürchterlichen zu treiben, indem er das Kleid, das sie sich für die Hinrichtung hatte machen lassen, getreu wiedergegeben hätte, und das Haar in der ganzen Unordnung eines sechzehnjährigen Mädchens, das sich der Verzweiflung überläßt.
Ein zeitgenössischer Autor erzählt, daß Clemens VIII. sehr besorgt um das Seelenheil Beatrices war; da er wußte, daß sie sich unschuldig verurteilt fühlte, fürchtete er eine Regung des Aufruhrs. Im Augenblick, als sie ihren Kopf unter das Beil gelegt hatte, gab man von der Engelsburg, von wo man das Schafott gut sehen konnte, einen Kanonenschuß ab.
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