Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 6. Mai 2025


Groß war nämlich der Schwestern Erstaunen, als plötzlich die Thür aufging und Aschen-Trine eintrat, in ihrem alltäglichen mit Staub und Asche bedeckten Anzuge, den sie immer am Heerde trug.

Aschen-Trine versprach die Zeit genau in Obacht zu nehmen; setzte sich in die Kutsche und fuhr in gestrecktem Galopp auf des Königs Fest. Als sie aber in den Festsaal trat, war es als ob die Sonne aufgegangen wäre, so daß alle andern Fräulein und Damen neben ihr erbleichten, wie der Mond und die Sterne in der lichten Morgenröthe.

Der Aschen-Trine hüpfte das Herz vor Freude, als sie solches vernahm, sie brachte deshalb dreimal mehr Zeit als gewöhnlich damit zu, ihre Stiefschwestern anzukleiden und achtete weder ihre Schimpfreden noch ihre Schläge: Alles glitt von ihr ab wie Wasser, das auf eine Gans gegossen wird.

Der König hatte deshalb erklärt, sein Sohn sei unwohl und der dritte Tag des Festes könne nicht gefeiert werden. Wir haben vergessen zu erwähnen, daß Aschen-Trine bei ihrem raschen Ausbruch aus dem Festsaale einen ihrer goldenen Schuhe draußen an der Schwelle verloren hatte.

Zornig gaben die Schwestern Befehl, das schmutzige Ding hinauszuwerfen, aber noch ehe Jemand diesem Befehl nachkommen konnte, hatte Aschen-Trine schon ihren Fuß in den goldenen Schuh gesteckt, der ihr paßte wie angegossen. Und ehe die Zuschauer noch Zeit hatten, sich von ihrem Erstaunen zu erholen, begab sich etwas noch Seltsameres vor ihren Augen.

Aus dem Nebel schimmerte dann plötzlich etwas wie ein helles Feuer hervor, und aus diesem entwickelte sich die glänzende Gestalt der kleinen Zauberin; sie berührte mit dem Goldstäbchen Aschen-Trine, deren geringe Hülle mit Gedankenschnelle von ihr abfiel, so daß sie als die leuchtende Jungfrau da stand, welche an jenem ersten Festabend dem Königssohne als die lieblichste von allen erschienen war.

Als dann der erste Tag des Festes anbrach, mußte Aschen-Trine die Schwestern schmücken, ihren Kopf kämmen, ihr Antlitz waschen und sie prächtig ankleiden, wofür sie zum Danke nur Schimpfreden und mehr als eine Maulschelle erhielt, so daß ihr Augen und Ohren brannten.

Aschen-Trine duldete lange Zeit schweigend, sie weinte und betete, ging aber nicht zu der auf der Mutter Grab gepflanzten Eberesche, um ihres Herzens Kummer auszuschütten. Da begab es sich, als sie eines Tages am Bache Wäsche spülte, daß eine Elster vom Wipfel eines Baumes herunter sprach: »Thörichtes Kind, thörichtes Kind!

Auch der alte König und seine Gemahlin beeiferten sich dem stattlichen Fräulein, an dem sie eine Schwiegertochter zu bekommen hofften, alle Ehre zu erweisen. Aschen-Trine war wie im Himmel, so daß die Freude ihr nicht Zeit ließ, an irgend etwas Anderes zu denken, als das Glück des Augenblickes zu genießen.

Aschen-Trine ertrug den Frevel geduldig und seufzte nur zuweilen zum Himmel auf; als aber die Stiefschwestern nun auf's Fest gegangen waren und sie allein mit der Stiefmutter zu Hause geblieben war, da stieg ein heißes Verlangen in ihrem Herzen auf, welches ihr die Thränen in die Augen trieb.

Wort des Tages

fernweilenden

Andere suchen