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Aktualisiert: 13. Mai 2025


Nach einigen Tagen vergeblichen Forschens entdeckte Ariberti beim Durchsuchen des Zimmers der einen Duenna ein merkwürdig geformtes Fläschchen. Die Duenna antwortete auf seine Frage, sie habe das Fläschchen erst vor zwei Tagen gefunden und es wäre ihr, als habe sie es in den Händen von Berta gesehen. Ariberti schlug sie fast tot dafür, daß sie ihm das nicht früher schon gesagt hatte.

Im Verlaufe dieses durch Jahre sich hinziehenden Prozesses fiel Pecchio des Ariberti schöne Frau auf, und es gelang ihm, sie von seiner Liebe wissen zu lassen und die ihre zu gewinnen. Nach Verlust des Prozesses erging sich Ariberti in Drohungen gegen seinen Gegner. Pecchio erfuhr, daß Aribertis Gattin auf einem der Schlösser ihres Gatten in strengem Gewahrsam gehalten wurde.

Berta schläferte mit dem Mohnsaft die Duennen ein, sprach mit ihrer Herrin, und am Jahrmarktstage in Lecco betranken sich alle Dienstleute Aribertis, wozu die Zechinen dienten, welche Pecchio der Kammerfrau zugesteckt hatte. Ariberti selber war in Mailand auf einem Balle, den die Signora Arezi, eine der vornehmsten Damen des Landes, gab.

Sprach die Herrin ihre frühere Kammerfrau einmal an oder lächelte sie ihr nur zu, so wurde die Kammerfrau auf acht Tage bei Wasser und Brot eingesperrt. Die Behandlung ihrer Herrin schien weniger hart, war aber noch grausamer. Ariberti sprach mit ihr immer nur in einem spottenden höhnenden Ton. Pecchio schien von diesen endlosen Berichten sehr bewegt.

Zu seinem großen Leidwesen sah Pecchio, daß Donna Teresa Ariberti noch große Leidenschaft für ihn hegte oder daß diese neu entflammt war, während sein einziger Gedanke war, sich von ihr zu befreien. Sobald das Boot auf venetianischem Boden war, übergab er die Dame einem Franziskanermönch, den er bestochen hatte und der ihn auf einer kleinen Insel nah dem venetianischen Addaufer erwartete.

Voll Verzweiflung, kein Anzeichen gefunden zu haben, kehrte Ariberti nach Mailand zurück, das Fläschchen nicht vergessend. Er selber nahm sich die Mühe, bei allen Apothekern der Stadt damit herumzugehen und sie auszufragen. Bei einem erfuhr er, das Fläschchen stamme aus einer berühmten, von einem entlaufenen griechischen Mönch gehaltenen Apotheke.

Ariberti begriff, daß der Apotheker mehr wußte, als er sagte; er bedrohte ihn erst, dann gab er ihm Geld. Da gestand der Apotheker, daß das Fläschchen kein Gift enthalten habe, sondern ein starkes Betäubungsmittel, das man den Kranken in gewissen Fällen gebe, und daß er selber dieses Fläschchen ein paar Tage zuvor an den Signor Pecchio verkauft habe ...

Das war die einzige Genugtuung für den Herzog, der über den Tod seines Sohnes dem Wahnsinn verfiel. Ariberti, ein Mailänder Edelmann und Besitzer mehrerer Ortschaften, hatte gegen ein Mitglied der Familie Pecchio einen tödlichen Haß gefaßt; er war in seinem Besitztum und später auch in seiner Liebe schwer beleidigt worden. Pecchio führte gegen ihn einen Prozeß, den er gewann.

Pecchio beeilte sich, auf das mailändische Ufer zu kommen, wo er bereits vorbereitete Relais fand, die ihn um zwei Uhr morgens nach Mailand auf den Ball der Signora Arezi brachten. Einer der ersten, die er hier traf, war Ariberti, der, obwohl jung und schön, nicht tanzte und düster dreinsah, als ahnte er, was sich auf seinem Schlosse zugetragen hatte.

Und als die Unglückliche den Wunsch aussprach, bei einer andren Herrschaft in Dienst treten zu dürfen, antwortete ihr Ariberti: "Versuch es nur, aber in weniger als vier Wochen bist du tot."

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