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Zur Zeit Eduards VI. und Elisabeths hatten die Vertheidiger des anglikanischen Rituals, sich gewöhnlich mit dem Ausspruche begnügt, daß das Ritual ohne Sünde angewendet werden könne, und jeder, der sich weigere, es auf Verordnung der Obrigkeit anzuwenden, sei ein störrischer, ungehorsamer Unterthan.

Wir haben gesehen, wie er, als die öffentliche Mildthätigkeit eine große Summe zur Unterstützung dieser Unglücklichen in seine Hände gelegt, allen Gesetzen der Gastfreundschaft und der Rechtschaffenheit zum Hohn von ihnen verlangte, daß sie dem calvinistischen Ritual, dem sie mit großer Liebe anhingen, entsagen und sich der anglikanischen Kirche anschließen müßten, ehe er ihnen das Geringste von den seiner Verwaltung anvertrauten Gaben spenden könnte.

Sehr viel hing von dem Verfahren ab, welches in dieser wichtigen Krisis die Geistlichkeit der anglikanischen Kirche beobachtete, und die Mitglieder des Kapitels von Exeter waren die Ersten, welche aufgefordert wurden, ihre Gesinnungen offen zu erklären.

Dieselben wurden auf besonderen Befehl des Königs protestantisch erzogen, denn der König erkannte sehr wohl, daß es eine vergebliche Mühe sein würde, sich für ein Mitglied der anglikanischen Kirche auszugeben, wenn Kinder, die aller Wahrscheinlichkeit nach Erben des Thrones werden mußten, mit seiner Bewilligung eine katholische Erziehung genossen.

Der König solle mit Huld und Majestät der Welt ankündigen, daß das ungehorsame Benehmen der anglikanischen Kirche ihn tief verletzt habe, daß er aber die vielen Dienste nicht vergessen könne, die diese Kirche in schweren Prüfungszeiten seinem Vater, seinem Bruder und ihm selbst geleistet; daß er als Freund der Gewissensfreiheit nicht streng gegen Männer verfahren wolle, deren allerdings irregeleitetes und über alle Maßen bedenkliches Gewissen ihnen nicht erlaubt habe, seinen Befehlen zu gehorchen, und daß er daher die Schuldigen der Strafe überlassen werde, die ihre eigne Überzeugung ihnen zuerkennen müsse, wenn sie ihre neuesten Schritte mit den loyalen Grundsätzen verglichen, deren sie sich so laut gerühmt hätten.

Zwar hatten die Gründer der anglikanischen Kirche das Episkopat als eine alte, gute und passende kirchliche Einrichtung beibehalten, aber sie hatten nicht erklärt, daß diese Form der Kirchenverwaltung eine von Gott eingesetzte sei. Wie gering Cranmer das Amt eines Bischofs hielt, haben wir bereits gesehen. Jewel, Cooper, Whitgift und andere hervorragende Religionslehrer unter der Regierung Elisabeths vertheidigten die Prälatur als etwas Unschädliches und Nützliches, das der Staat einzuführen befugt sei, und wenn es einmal eingeführt, auf die Achtung jedes Bürgers Anspruch habe, aber nie läugneten sie, daß eine christliche Gemeinde ohne Bischof eine reine Kirche sein könne, sie betrachteten vielmehr die Protestanten auf dem Festlande als Glieder einer Glaubensfamilie, der sie selbst angehörten. Wohl waren die Engländer in England gehalten, die Autorität des Bischofs ebenso anzuerkennen, wie ihnen die Autorität des Sheriffs und des Coroners anzuerkennen oblag, aber diese Verpflichtung war nur eine örtliche. Ging ein Mitglied der englischen Kirche, ja selbst ein englischer Prälat, nach Holland, so fügte er sich ohne Bedenken der holländischen Staatskirche. Die Botschafter Elisabeths und Jakobs gingen im Auslande mit vollem Gepränge zu demselben Gottesdienste, den Elisabeth und Jakob in der Heimath übten, und mieden es sorgfältig, um den schwächern Brüdern kein

Die Tories auf der andren Seite hatten gefürchtet, die Interessen der anglikanischen Kirche mochten unter der Leitung eines Mannes nicht sicher sein, der unter holländischen Presbyterianern aufgewachsen und dessen Ansichten über die Gewänder, die Ceremonien und die Bischöfe als latitudinarisch wohl bekannt waren; seitdem aber jener geliebten Kirche von einer ganz andren Seite weit furchtbarere Gefahren drohten, hatten diese Befürchtungen fast ihre ganze Kraft verloren.

Auf derselben Seite standen der ganze Clerus, beide Universitäten und jene Laien alle, die fest der bischöflichen Regierung und dem anglikanischen Ritual anhingen. Diesen achtbaren Klassen hatten sich einige Bundesgenossen von minderer Bedeutung angeschlossen.

Daß man auch in der römischen Kirche selig werden könne, ja daß einzelne Mitglieder dieser Kirche zu den ausgezeichnetsten Vorbildern christlicher Tugend gehörten, wurde von allen Theologen der anglikanischen Kirche wie von den angesehensten Nonconformisten zugegeben.

Es war jetzt augenscheinlich, daß jede Hoffnung auf ein Bündnis zwischen der anglikanischen und römischen Kirche zu dem Zwecke, die