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Aktualisiert: 7. Juni 2025
Mit dem Kommen des fremden Mannes, der Angelika kein Fremder war, erschien ihr die Sicherheit und Ordnung der Welt zerstört, wenn sie nicht alles diesen Händen anvertraute, die sie einst erhoben und erniedrigt hatten, geschlagen und geliebkost, entwürdigt und geheilt.
Sie lächelte neugierig und befangen, aber ohne Herablassung über diesen jungen Landmann, dessen hilflose Gastfreundlichkeit sie fesselte, und so war Gerom der erste in Gorching, der Angelika von einer neuen Seite kennenlernte, denn sie begegnete ihm mit einem kindlichen Frohsinn, der die Strenge ihres klugen Verhaltens in Arglosigkeit und Lieblichkeit verkehrte.
Er wurde so bleich wie das Marmorsims des Kamins; selbst John Crofton wechselte die Farbe und starrte entsetzt bald auf Romulus Futurus, bald auf die Fürstin Angelika. »Sie ist es, sie ist es!« stieß der Gelehrte endlich zwischen den Zähnen hervor. »Allmächtiger, sie ist die Erscheinung aus meiner Galerie, sie ist das Wesen, das mich in seinem Bann hält seit vier Monden!«
Er sprach nicht, er ging schwer und scheinbar sehr ermattet auf und nieder, wobei er schaukelte und bald den Kopf hängen ließ, bald nickte, oder die Arme schwenkte, aber nicht im Takt seiner Schritte. Endlich blieb er dicht vor Angelika stehn, so dicht, daß sie zurückgetreten wäre, wenn sie es gekonnt hätte.
Deshalb bekämpft er sie, um als ihr Besieger noch strahlender zu sein. Er ist ihnen innerlich näher als irgend einer. Er bekämpft sie. Aber aus Ruhm und nicht aus Moral. In Rom führt er sich ein mit Musik. Seine Kehle ist geschult durch den großen Kastraten Matuccio. Dort besucht er auch Angelika Kaufmann. Sie unterhält sich mit ihm über Malerei.
Man wird es natürlich finden, daß ich bei meinen Abschiedsbesuchen jene anmutige Mailänderin nicht vergaß. Ich hatte die Zeit her von ihr manches Vergnügliche gehört: wie sie mit Angelika immer vertrauter geworden und sich in der höhern Gesellschaft, wohin sie dadurch gelangt, gar gut zu benehmen wisse.
Und in der Tat lag die Fürstin Angelika seit dieser Zeit in einem todesähnlichen Schlaf, aus dem sie nicht ein einziges Mal erwacht war. Sie bildete ein Phänomen für die Wissenschaft, die sie nicht zu erwecken vermochte, obwohl die Verwandten riesige Summen aufgeboten. Die Fürstin Angelika war nicht gestorben. Sie schien aber auch nicht mehr zu leben.
Es erschien, als dächte er an ganz andere Dinge. Angelika wußte, wer der Stärkere war. Da sagte Gerom mit dunkler Stimme zu ihr: »Steh auf! Geh heim! Geh gleich heim!« Obgleich sie seine Stimme nicht erkannte, antwortete sie ihm beinahe in gewohnter Weise: »So , so Gerom, kann ich doch nicht gehn.« Er stöhnte dumpf auf. Wenn es nur hell gewesen wäre. Sie sah fragend zu ihrem Geliebten hinüber.
Angelika ist auch hier und wohnt in der Nähe, dann sind einige muntere Mädchen, einige Frauen, Herr von Maron, Schwager von Mengs, mit der seinigen, teils im Hause, teils in der Nachbarschaft; die Gesellschaft ist lustig, und es gibt immer was zu lachen. Abends geht man in die Komödie, wo Pulcinell die Hauptperson ist, und trägt sich dann einen Tag mit den bonmots des vergangnen Abends.
Es war Vinzenz Gerom, der dort auf seinem Hof stand, und an diesem Morgen lernte Angelika ihn kennen. Er soll auf sie zugetreten sein, als er sie erblickt hatte, mit einer ganz eigenen Bestimmtheit. Er ergriff ihre Hand zur Begrüßung, ohne zu lächeln, mit einem harten, beinahe verstockten Griff, und hielt sie fest.
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