United States or Uganda ? Vote for the TOP Country of the Week !


Frau Rosel hatte sich einige Augenblicke an der Angst, an dem Gram ihres Fräuleins geweidet, dann aber siegte die ihr angeborene Gutmütigkeit über die kleine Schadenfreude, die in ihr aufgestiegen war. Sie faßte die Hand des Junkers fester: "Ihr werdet uns doch nicht schon wieder verlassen wollen; nachdem Ihr kaum ein Stündchen auf dem Lichtenstein verweilt habt?

Die schönen, glänzenden Augen der jungen Frau verschleierten sich allmählich, und die leise Trauer, von der die angeborene Munterkeit und Frische ihres Wesens nun oft gedämpft wurde, gab ihr einen neuen Reiz. Er wirkte auf keinen ihrer zahlreichen Verehrer so ergreifend wie auf Rittmeister Wildenstein. Erny hatte mit ihm gespielt wie mit Allen, die ihr huldigten.

Ritterlich und ehrenhaft, bescheiden nach den recht kleinen Verhältnissen lebend, aber doch gesellig und ganz und gar nicht auf Kasinoton gestimmt, rauhschalig und stets bemüht, die angeborene Gutmütigkeit hinter Derbheit zu verstecken, freimütig und nicht gerade sehr ehrgeizig.

Aber noch immer gewannen seine Sanftheit und die angeborene Demut seines Wesens Macht über ihn. Er fühlte jetzt nur noch großes Mitleid mit dem treuen Gefährten seiner Spaziergänge. Doch erwachte zugleich eine nagende Furcht vor dem Wiederanbruch des Tages in ihm. Der Prediger und der Organist von Veitshöchheim waren zu Gast bei dem Amtmann.

"Wie Jeder ist, so ist sein Gott, darum wird Gott so oft zum Spott!" sagt Göthe sehr wahr und, fügen wir bei, weil der Mensch wird, was man aus ihm macht, so mußte ein Leben ohne Liebe und Freude den Hannesle dazu führen, daß er zuerst die Menschen fürchtete, Zutrauen und Glauben an sie verlor, die angeborene Liebe des Gemüthes in Haß und Selbstsucht untergehen ließ, dann das Verständniß der Religion der Liebe verlor, den Gott des Hasses und Zornes fürchtete, mit den Jahren gleichgültig und feindselig gegen denselben wurde und den einzigen und höchsten Zweck des Erdenlebens in der Erfüllung selbstsüchtiger Wünsche erblickte.

Trotz der silbernen Fädchen, die schon ihr Haar durchzogen, war auch jetzt die Lieblichkeit dieser Züge noch nicht verschwunden, und das der Jugend angeborene Gefühl für Schönheit veranlaßte mich bald, ihr, wo ich immer konnte, mit kleinen Diensten und Gefälligkeiten an die Hand zu gehen. "Da schau mir nur das Buberl", sagte sie dann wohl zu ihrem Mann; "Wirst doch nit eifersüchtig werden, Paul?"

Menschenfurcht, Eigennutz, Neid, Unwahrhaftigkeit kennt Scheidler nur, soweit er sie in Anderen zu bekämpfen hat, seinem eigenen Herzen sind sie fremd; er hat jene Unschuld der Seele, die das Böse kennt, wie man Geschichte weiß, niemals aber damit durch eigene Erfahrung befleckt ist; die mit der Sünde zu schaffen gehabt, nie aber sie in sich aufgenommen hat; eine Unschuld, die nicht, wie bei einem Kinde, Unwissenheit ist, vielmehr angeborene Reinheit, Unnahbarkeit, ein Tugendgranit, dem Sturm und Tropfenfall nichts anhaben, über den die Zeit keine Macht besitzt.

Nehmen Sie uns die Empfindung oder vielmehr das Recht, sie zu zeigen, schneiden Sie uns von unseren Dichtern ab, und wir werden wie die Pariserinnen genötigt sein, zu witzeln und über Mode, Equipage und dergleichen zu reden; erlauben Sie Ihren Frauen, Frauen zu sein, das heißt ein Herz zu haben, und sie werden uns an Liebenswürdigkeit übertreffen, weil ihre angeborene Heiterkeit nur gemildert werden würde, während bei uns das Gefühl oft so despotisch das Übergewicht erhält, daß jede Eigenschaft des Geistes dadurch unterdrückt und gänzlich untüchtig für die Geselligkeit gemacht wird.