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Aktualisiert: 25. Juli 2025


Von Teut war ein seltsamer, unberechenbarer Mensch im Verkehr, aber nach übereinstimmendem Urteil ein Kavalier vom Scheitel bis zur Sohle. Sein Reichtum erlaubte ihm die Ausübung der kostspieligsten Liebhabereien. Zu diesen gehörten vor allem Jagd und Pferde. Und dieser Umstand genügte allein schon, sich Ange Clairefort zu nähern.

Plötzlich setzte sich der Knabe ihr gegenüber, blieb einen Augenblick stumm und begann dann mit einem eigentümlichen Ton in der Stimme: „Du, Mama, weshalb ist eigentlich Tibet fortgegangen? Du erzähltest neulich, ihr hättet ein Zerwürfnis gehabt; war es etwas etwas mit Geld?“ Ange neigte den Kopf; dann sagte sie: „Ja, ja, Ben, das verstehst Du nicht.“ „Doch, Mama.

Clairefort schien düsterer als je, es war während der Tafel, bei welcher Tibet mit seinem geräuschlosen Schritt bedient hatte, fast keine Silbe über seine Lippen gekommen, und Ange noch unter dem Eindruck der jüngsten Unterredung verhielt sich ebenso einsilbig. In dem matt erleuchteten, dunkel tapezierten Zimmer kam es Teut heute fast unheimlich vor.

Putz schien nach einem festen Grundsatz zu handeln, denn er sagte ohne Besinnen einfallend: „Ich bedauere, Ihnen nur die Hälfte vorschießen zu können, Frau Gräfin. Schon das macht mir sogar Ungelegenheiten. Wie gesagt “ „Ah!“ machte Ange nur allzu enttäuscht.

Unwillkürlich drängte sich ihm der Gedanke auf, weshalb der Mann, wenn die Dinge so lagen, sein Hauswesen, seine Geselligkeit nicht einschränke, die zahllose, meist überflüssige Dienerschaft nicht entlasse und Ange, die ihrer Eigenart nach auch in einfacheren Verhältnissen zufrieden leben würde, die Gelegenheit nähme, so thöricht zu wirtschaften.

Wortkarg gingen sie nebeneinander her; beiden stockte die Sprache. Als sie zum zweitenmal den Weg maßen, schlug der Ruf eines der Kinder an ihr Ohr. „Mama Ange! Mama Ange! Wo bist du?“ Nun ergriff er hastig ihre Hand, legte seinen Arm um ihren Leib, und indem sie es duldete, fühlte er, daß eine Sekunde ihr Haupt an seiner Brust ruhte. „Dank, Dank für alles, Teut!

In der That schien der Mann endlich belehrt zu sein; er schwieg. Nun drückte sich Ange mit geschlossenen Augen in die Ecke des Sitzes. Aber noch durch die Lider sah sie in ihrer aufzeigenden Angst die rote Weste und die funkelnden Augen des Fremden vor sich.

Ange sah ihn mißmutig an, wollte etwas erwidern, unterdrückte aber die Entgegnung. Inzwischen nahm Erna eines der Kleider an sich, fuhr mit den Armen hinein, schob die Schleppe mit den Füßen ungeschickt hin und her, so daß sie diese mit den bestäubten Schuhen berührte, und rief endlich laut: „Mama, Mama, sieh einmal!“ „Aber Erna, Erna!“ flehte Ange und eilte erschrocken hinzu.

Ist es denn Neugierde, die mich veranlaßt, Sie zu fragen?“ sagte Ange mit sanftem Ernst und blickte Tibet traurig an. „Ist es nicht die Sorge für meinen geliebten Mann! Ach, ach! wie viele thränenvolle Stunden habe ich schon um seinetwillen gehabt!“ Tibet hatte ganz die Fassung verloren.

Mama, Mama, wo bleibst Du denn?“ rief die kleine Ange und stand da und sah so schön aus, als ob eine zarte Blüte eben vom Baum geschwebt sei. Aber sie schraken zurück, als sie den kummervollen Ausdruck in Anges Augen bemerkten, als sie mit ihrem Instinkt begriffen, daß ihrem Papa etwas zugestoßen sein müsse.

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