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Aktualisiert: 5. Juni 2025
'leicht geath's schiech.“ „Gleich, Zacher! Hast etwan Hunger?“ „Ich dank'! Ein Trum Brot und ein Eichtel Speck hab' ich schon 'gessen! Pater Ambros hieß den Buben sich in der Pförtnerstube wärmen und machte sich zum Versehgang auf das Joch bereit.
Für ihn ist ein anderer Klosterbruder heraufgekommen in die Bergwildnis, ein kräftiger, junger Mann, wetterfest, von dem die Latschwieser gleich beim ersten Anblick sagten: „Der ischt der richtige, der vertragt was!“ Pater Ambros hüstelt in seiner Zelle. Jene Schreckensnacht durch die Schneewüste im furchtbaren Sturm, die kalte Nacht in der Hütte, all' dies hat ihm doch böse zugesetzt.
Der Sturm läßt etwas nach, das Schneetreiben wird schwächer, so daß ein Umblick möglich ist. Ambros erkennt in der Nähe ein Lebewesen, das mit Aufbietung aller Kräfte dem fesselnden Schnee zu entrinnen sucht. Ein Hirsch ist's, der seitlich durch den tiefen Schnee ausbrechen und einen schützenden Ort oder den Wald erreichen will.
Trotz der Fußschmerzen raste Cajetan in seiner Todesangst mit jähen Sätzen in den Gang hinaus und verschwand. „Rasch das Meßgewand, Willibald, ich will gleich die Messe lesen!“ gebot Ambros. Frater Willibald verstand diese Absicht nicht sofort und machte Einwendungen. Es sei zu früh zur Messe und noch keine Andächtigen erschienen. „Heute ischt mit Gottes Hilfe eine Ausnahme! Rasch, rasch!“
Um 10 Uhr entließ Pater Ambros die Schuljugend, welche im Bereich des Klösterls ruhig und bescheiden von dannen schlich, hinter der Pforte aber auf dem tiefverschneiten Sträßlein sofort in zwei feindliche Teile sich trennte und ein regelrechtes Schneeballenbombardement eröffnete.
Es ischt schon zu spät, der Schnee zu tief, wüßt' frei selm nit hinüber in der Nacht! Mußt ihn schon selm allein sterben lassen, den Zacher!“ Eine Müdigkeit überfällt den Pater, taumelnd wankt er und ist dankbar, daß der Wilderer ihm das eigene Heulager in der Ecke anbietet. Kaum liegt Pater Ambros, schlummert er auch schon ein. Die Anstrengung war zu groß.
Amsdorf u.a. schickten Hochzeitsgeschenke, und weiteres Wildbret von Anhalt wird nicht gefehlt haben . Aber zu gleicher Zeit starb auch nach nur vierjähriger Ehe D. Ambros. Berndt, der Gatte der Magdalene Kaufmann, der Muhme Lene der Jüngeren. Auch Lenes Bruder, Cyriak, bereitete Luther großen Aerger, indem er nach dem Beispiel von Melanchthons und Dr.
Vor Schrecken ist Pater Ambros tief eingesunken und mühsam arbeitet er sich aus dem Schneeloch heraus. Wer wohl geschossen haben mag? Berufsjäger schießen nicht auf hungerndes Wild am Futterplatze; es wird ein Wilderer sein. Doch gleichviel, ein Mensch ist hier oben, ein Mensch, der Erbarmen haben muß mit einem todesmatten Priester und dem ohnmächtigen Kinde.
All' die furchtbare Mühe war vergebens. Pater Ambros segnete die Leiche ein und betete für den Heimgegangenen. Nach eingenommener Stärkung trat der Einödpater den Rückweg an, diesmal von zwei Knechten begleitet, die ihm den Weg voraus treten. Sonnenwiederkehr ist heute; bei klarem Himmel sendet die Sonne erstmalig im neuen Jahr wieder ihr Licht auf das Klösterl in Latschwies.
Pater Ambros mit dem voranschreitenden, das Glöcklein schwingenden Zacherbuben verläßt das Klösterl. Nur im nächsten am Sträßlein liegenden Gehöft ist der rasche Aufbruch zum winterlichen Speisgang beobachtet worden, und die Inwohner knieen nun im Schnee und bekreuzigen sich. Leise betend schreitet der Priester an den frommen Leuten vorüber, die dann im Klösterl fragen, wem der Speisgang gelte.
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