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Er hatte Arbeit oben am Maloja und kam etwa hier herunter mit den Burschen, und kaum hatten das Marie-Seppli und er einander gesehen, so wurden sie einig, sie wollten einander haben. Und das muß man dem Trevillo nachsagen, er war nicht nur ein schöner Bursche, der jedem gefallen konnte, sondern auch ein anständiger und rechtschaffener Mensch, die Anne-Dete hatte selber ihre Freude an ihm.

Der kleine Rico war etwas zu vier Jahren und war ein zahmes, nachdenkliches Büblein, ohne Lärm und Unart, es war ihre letzte Freude, ein Jahr nachher starb sie schon, und man riet dem Trevillo, die Base der Anne-Dete zu sich zu nehmen für den Haushalt und das Kind.« »So, so«, machte der Lehrer, als die Großmutter schwieg; »das habe ich alles nicht so gewußt.

»Rico«, sagte sie, feierlicher als sonst, »Rico, sieh um dich! Dieses Haus, dieser Garten, das Feld, alles, was du hier sehen und nicht sehen kannst von oben bis unten, das gehört alles dir; du bist der Besitzer, es ist dein väterliches Erbgut. Da ist deine Heimat; dein Name steht im Taufbuch, du bist der Sohn von Enrico Trevillo, und der war meines Mannes nächster Freund

Sie hätte nun freilich gern gewollt, die beiden blieben bei ihr im Häuschen, und der Trevillo hätte es gern getan, er konnte es gut mit der Mutter, und dem Marie-Seppli tat er, was es nur wollte.

»So, so, aber etwa einen Bruder oder eine Schwester hast du ja sicher; wo sind die hingekommen?« »Sie sind tot«, war Ricos fortwährende traurige Antwort. Da nun der Kutscher sah, daß da alles tot war, ließ er die Verwandtschaft in Ruhe und fragte nur: »Wie hieß dein Vater?« »Enrico Trevillo von Peschiera am Gardasee«, erwiderte Rico.

»Aber nach etwa fünf oder sechs Jahren trat eines Tages der Trevillo drüben in der Stube ein bei der Anne-Dete und hatte ein Büblein an der Hand und sagte: ›Da, Mutter, das ist noch das einzige, was ich vom Marie-Seppli habe; es liegt begraben dort unten mit seinen anderen kleinen Kindern. Der war sein erstes und sein liebstes.‹ »So hat sie’s mir erzählt.

Rico war der einzige Leidtragende, der dem Sarge folgte, einige gute Nachbarn hatten sich noch angeschlossen; so ging der Zug hinüber nach Sils. Dort hörte Rico, wie der Herr Pfarrer in der Kirche laut ablas: »Der Verstorbene hieß Enrico Trevillo und war gebürtig aus Peschiera am Gardasee

Ihr wißt ja, meine alte Bekannte, die Frau Anne-Dete, hatte alle ihre Kinder verloren und auch den Mann, und lebte allein drüben im Häuschen mit dem Marie-Seppli, das ein lustiges Töchterlein war. Es mögen jetzt elf oder zwölf Jahre sein, da kam der Trevillo zuerst hierher.

»Er war nicht aus den Bergen, nur die Mutter!« »Was du sagst, Rico. Dein Vater war doch nicht von hier?« »Doch, er war von hier.« »Das hast du alles nicht erzählt, das ist ja so merkwürdig! Du hast doch keinen Namen von hier; wie hieß denn dein Vater?« »Wie ich hieß er: Enrico TrevilloFrau Menotti fuhr von der Bank auf, als treffe sie ein Anfall.

Es kann nun sein, daß sich etwa Verwandte von dem Trevillo zeigen mit der Zeit, und man kann sie anhalten, etwas für den Knaben zu tun.« »Verwandte«, seufzte die Großmutter, »die Base ist auch eine Verwandte, von ihr bekommt er wenig gute Worte im Jahr