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Er hatte Arbeit oben am Maloja und kam etwa hier herunter mit den Burschen, und kaum hatten das Marie-Seppli und er einander gesehen, so wurden sie einig, sie wollten einander haben. Und das muß man dem Trevillo nachsagen, er war nicht nur ein schöner Bursche, der jedem gefallen konnte, sondern auch ein anständiger und rechtschaffener Mensch, die Anne-Dete hatte selber ihre Freude an ihm.

»Aber nach etwa fünf oder sechs Jahren trat eines Tages der Trevillo drüben in der Stube ein bei der Anne-Dete und hatte ein Büblein an der Hand und sagte: ›Da, Mutter, das ist noch das einzige, was ich vom Marie-Seppli habe; es liegt begraben dort unten mit seinen anderen kleinen Kindern. Der war sein erstes und sein liebstes.‹ »So hat sie’s mir erzählt.

Ihr wißt ja, meine alte Bekannte, die Frau Anne-Dete, hatte alle ihre Kinder verloren und auch den Mann, und lebte allein drüben im Häuschen mit dem Marie-Seppli, das ein lustiges Töchterlein war. Es mögen jetzt elf oder zwölf Jahre sein, da kam der Trevillo zuerst hierher.

Da sagte aber der Trevillo, deswegen müsse sie nicht Angst haben, er habe ein Gütlein und ein Häuschen unten; er sei nur lieber ein wenig in die Welt hinausgezogen. – Jetzt hatte er das Marie-Seppli gewonnen, und nach der Hochzeit wollte es auf der Stelle den Berg hinunter. Es schrieb dann etwa der Mutter, daß es ihm gut gehe und der Trevillo der beste Mann sei.

Sie hätte nun freilich gern gewollt, die beiden blieben bei ihr im Häuschen, und der Trevillo hätte es gern getan, er konnte es gut mit der Mutter, und dem Marie-Seppli tat er, was es nur wollte.

Dann sei er auf die Bank niedergesessen, wo er zuerst das Marie-Seppli gesehen hatte, und habe gesagt: da wolle er bleiben mit seinem Büblein, wenn’s der Mutter recht sei; denn dort unten habe er’s nicht mehr ausgehalten. »Das war Freud’ und Leid miteinander für die Anne-Dete.

Er war aber manchmal mit ihm nach dem Maloja hinaufspaziert und hatte die Straße hinuntergeschaut, die man so sieht, wie sie weit ins Tal hinabgeht, und er hatte ihr erzählt, wie es unten sei, wo er daheim war. Da hatte sich das Marie-Seppli in den Kopf gesetzt, es wolle dort hinunter, und es half alles nichts, wie auch die Mutter anhielt und jammerte, sie könnten nicht leben da unten.