United States or Belarus ? Vote for the TOP Country of the Week !


Frau Menotti hatte ihn immer gut gekleidet, seit sie die Verpflichtung dazu übernommen hatte; da aber dem Rico alles gut stand und er immer mehr aussah wie ein Herrensöhnchen, so hatte die Frau Menotti ihre Freude daran und kleidete ihn in gute Stoffe, und Rico ging sorgsam und ordentlich damit um, denn er mochte gern, was schön anzusehen war, und Schmutz und Unordnung war ihm zuwider wie der Lärm.

Auf einmal steckte er seinen Bogen weg, lang noch ehe es zehn geschlagen hatte, und sagte: »Ich will gehenFrau Menotti wollte ihn festhalten, sie begriff nicht, was ihm einfiel. Stineli hatte ihn immer angesehen, während er spielte; jetzt sagte es nur: »Ich gehe noch ein paar Schritte mit dir.« »Neinrief Silvio, »geh nicht fort, bleib da, Stineli

Da fiel es der Frau Menotti erst ein, daß ja der Rico von dem ganzen Hergang der Sache noch nichts wußte, und sie fing gleich an und erzählte die ganze Geschichte von vorn an und noch viel weitläufiger, als sie am Abend vorher alles dem Stineli erzählt hatte.

Wenn er dann durch den Garten kam, so wurde es ihm auch wieder wohl und er trat gern in das stille, saubere Haus. Frau Menotti war in einer Weise freundlich mit ihm, wie sonst niemand, das fühlte er wohl; sie hatte ein großes Mitleid mit dem verlassenen Waislein, wie sie ihn nannte, sie hatte die Geschichte auch gehört von seinem Entfliehen.

Nun kam auch die Frau Menotti in Aufruhr und rief: »Ach Silvio, willst du dich noch versündigen? Sieh, ein Waislein ist ein armes Kind, daß keinen Vater und keine Mutter hat und gar nirgends auf der Welt daheim istRico hatte seine dunkeln Augen auf die Frau geheftet, sie sahen immer schwärzer aus, sie bemerkte es aber nicht.

Als er in den Garten trat, hörte ihn schon das Bübleindenn die Tür stand immer offenund es rief: »Komm und spiel wiederDie Frau Menotti kam heraus und gab dem Rico freundlich die Hand und zog ihn in das Zimmer hinein. Es war eine große Stube, und man sah durch die breite Tür schön in den Garten und auf die Blumen hinaus.

Die Mutter Menotti aber wußte nicht, wie sie es dem neuen Besitzer gut genug machen wollte in seinem Hause.

So tönte schon von weitem das singende Gelächter der Frau Menotti entgegen, als sie sich ihrem Garten näherte, und sie konnte nicht recht fassen, wie das so sein konnte in dieser ereignisvollen Stunde.

Er wußte dem Silvio mehr zu erzählen als je, und nahm er seine Geige zur Hand, so kamen so herzerquickende Töne und Weisen daraus hervor, daß die Frau Menotti gar nicht mehr aus dem Zimmer weg mochte und sich nicht genug verwundern konnte, woher der Rico das alles nahm.

Nun ging die Frau Menotti an den Kasten, wo alles bereit lag, was man zum Essen brauchte, Teller und Tischtuch und das kalte Huhn und die Früchte und der Wein.