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Wenn irgend jemand berufen war, den Oberbefehl im Asiatischen Kriege zu fuehren, so war es Sulla.

Sulla hatte nicht bloss als Soldat und Feldherr glaenzend sich hervorgetan, sondern die schwere Mittelstrasse zwischen kuehnem Ausharren und klugem Nachgeben auf seinem von tausendfachen Hindernissen durchkreuzten Gange einzuhalten verstanden.

Sulla hatte dieselbe nicht eigentlich aufgehoben, aber tatsaechlich waren doch die Geschworenenkommissionen ueber Hochverrat und Mord an ihre Stelle getreten, und an eine ernstliche Wiederherstellung des alten, schon lange vor Sulla durchaus unpraktischen Verfahrens konnte kein vernuenftiger Mensch denken.

So fielen unzaehlige, darunter nicht wenige entschiedene Anhaenger der Oligarchie, als Opfer der Privatfeindschaft oder ihres Reichtums; die fuerchterliche Verwirrung und die straefliche Nachsicht, die Sulla wie ueberall so auch hier gegen die ihm naeher Stehenden bewies, verhinderten jede Ahndung auch nur der hierbei mit untergelaufenen gemeinen Verbrechen. 2 Diese Gesamtzahl gibt Valerius Maximus 9, 2, 1.

Aber Sulla, kuehl und klar wie immer, wuenschte zwar wegen der Lage der Dinge in Italien dringend die schleunige Erledigung der asiatischen Angelegenheiten, schlug aber die Vorteile der kappadokischen Allianz fuer den ihm in Italien bevorstehenden Krieg sehr niedrig an und war ueberhaupt viel zu sehr Roemer, um in eine so entehrende und so nachteilige Abtretung zu willigen.

Haette Gaius Marius laenger gelebt, so waere er ohne Zweifel selbst gegen Sulla dorthin marschiert, wohin noch auf seinem Todbette die Fieberbilder ihn fuehrten; welche Massregeln nach seinem Tode die Regierung ergriff, ward schon erzaehlt.

Es ist dieser ephesische Mordbefehl durchaus nichts als ein zweckloser Akt der tierisch blinden Rache, welcher nur durch die kolossalen Proportionen, in denen hier der Sultanismus auftritt, einen falschen Schein von Grossartigkeit erhaelt. 7 Die Urheber der Gefangennehmung und Auslieferung des Aquillius traf fuenfundzwanzig Jahre spaeter die Vergeltung, indem sie nach Mithradates' Tode dessen Sohn Pharnakes an die Roemer uebergab. Ueberhaupt ging des Koenigs Sinn hoch; aus Verzweiflung hatte er den Krieg begonnen, aber der unerwartet leichte Sieg, das Ausbleiben des gefuerchteten Sulla liessen ihn uebergehen zu den hochfahrendsten Hoffnungen.

Man bekleidete mit dem ausserordentlichen Oberbefehl in Italien den Praetor Marcus Crassus, der zwar kein namhafter Feldherr war, aber doch unter Sulla mit Ehren gefochten und wenigstens Charakter hatte, und stellte ihm eine wenn nicht durch ihre Qualitaet, doch durch ihre Zahl imponierende Armee von acht Legionen zur Verfuegung.

Sogar mit dem Buergerrecht selbst ging Sulla in der geringschaetzigsten Weise um; er machte keine Schwierigkeit, weder den Neubuergergemeinden es zuzugestehen noch Spanier und Kelten in Masse damit zu beschenken; ja es geschah, wahrscheinlich nicht ohne Absicht, schlechterdings gar nichts fuer die Feststellung der Buergerliste, die doch nach so gewaltigen Umwaelzungen einer Revision dringend bedurfte, wenn es ueberhaupt der Regierung noch mit den hieran sich knuepfenden Rechtsbefugnissen Ernst war.

Sonst hatte der Feldherr eine volle Kasse mit sich gefuehrt und den groessten Teil seiner Beduerfnisse auf dem Seeweg aus der Heimat bezogen; Sulla kam mit leeren Haenden denn die fuer den Feldzug von 666 mit Not fluessig gemachten Summen waren in Italien draufgegangen und sah sich ausschliesslich angewiesen auf Requisitionen.