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Aber die Polizei kam ihrer Unentschlossenheit zur Hilfe. Ein Beamter, der Ludwig Sempern freundlich gesinnt war, teilte ihm unter der Hand mit, daß auch sein Sohn Johannes auf der Proskriptionsliste stehe und demnächst »drankomme«. Vielleicht ziehe er es vor, noch vordem auszuwandern. Das gab einen Aufruhr im Hause Semper!

Das sei »unmännlich«. Man solle eine Abordnung zu Herrn Rothgrün schicken und sich über seinen Unterricht beschweren. »Ja, willst du das tunriefen einige höhnend. »Ich gehe mitsagte Asmus. Aber die andern wollten nicht, und da sagte Asmus: »Allein will ich auch nicht.« »Semper will artig Kind spielenspottete einer. »Du bist ein Eselrief Asmus. »Trampeln tu ich nicht.

Sie stutzten einen Augenblick, und als sie diese Antwort begriffen hatten, tobten sie und erklärten Asmus Semper wegen seines »Hochmuts«, seiner »Frechheit« und seiner »Inkollegialität« in Verruf. Die Inkollegialität bestand darin, daß er mehr wußte und konnte als Seybold, Wiedemann und Kompanie und dies in seinen Arbeiten schamlos zu erkennen gab.

Und er ging aus wie ein Säemann, zu säen seinen Samen, und verbreitete die Kunde, Semper habe sich für den besten Aufsatzschreiber der ganzen Klasse erklärt, er halte sich überhaupt für den Klügsten von allen und finde die Arbeiten Freys nur »so ziemlich«. Dies sagte er besonders zu Frey. Seltsamerweise blieben aber Frey und Semper die besten Freunde.

Der Oberlehrer schätzte den jungen Semper wegen anderer Fähigkeiten. Leider, dachte Asmus. Denn wenn die Wache am Portal vorüber war, mußte er im Amtszimmer des Schulleiters dickleibige Schülerregister anlegen und auf dem Laufenden halten, Schulgeldrechnungen schreiben, sie mit den Hebeprotokollen »kollationieren« und endlose Kolonnen von Schulgeldern addieren.

Er hatte ihr angeboten, bei ihr zu sein; aber sie wollte mit der Wehmutter allein sein. Und erst um 7 Uhr des Abends vernahm er das Schreien eines Kindes; Isolde Semper war zur Welt gekommen. Als die Wärterin der jungen Mutter das Kind zeigte, rief sie: »O, das ist ja Mutter Rebekkaund sank in die Kissen zurück.

Ludwig Semper würde zu diesem Ausflug »bei dieser Kälte« lange den Kopf geschüttelt haben, wenn er darum gewußt hätte; aber darin folgte sein Sohn ihm nicht; Winterwanderungen, die liebte er vor allen andern; da gab es einen Kampf mit Frost und Wind, und wenn er dann durchgekämpft war, dann glühte in Wangen und Herzen eine ganz besondere, eine ganz wundersame Wärme auf, die war ganz anders als Lenz- und Sommerglut.

»Machen Sie es nicht so, wie ich es Ihnen neulich gezeigt habe, Herr Semperfragte er. »Neinlautete die ebenso kurze wie unzweideutige Antwort. »Warum denn nicht?« »Weil ich meine Weise für richtiger halte.« »Aber Herr SemperSie werden wohl zugeben, daß ich mehr Erfahrung habe als Sie

»Na, mein lieber Sempersagte er mit einem lockenden Lächeln, »erzählen Sie uns mal, was sie von den Methylwasserstoffen wissenUnd siehe da: Asmus Semper redete wie ein junger Liebig; denn heute wußte er noch sehr gut, was er gestern gelesen hatte. XXXV. Kapitel. Asmus wird im Examen gepufft und getreten und ist unzufrieden, aber sehr glücklich.

Am andern Morgen wurde Wackerbarth zum Direktor zitiert, und dem mußte er die »Mitschuldigen« nennen. Semper nannte er nicht mit, weil er ihn für gänzlich unbeteiligt hielt. Eine Stunde später schnob und stob Herr #Dr.#