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Die rohe, unverdauliche Masse der Tatsachen, wie sie Herr Rothgrün und wie sie die üblichen Lehrbücher aufhäuften, absonderlich die Großtaten der Kriegesfürsten, die mit dem Schwerte die Welt durchzogen, waren ihm von jeher furchtbar gleichgültig und langweilig gewesen: jetzt zum ersten Male ahnte er etwas von geschichtlichen Zusammenhängen.

Als auch diese Stunde der Pein vorüber war, ward es abgemacht: Wenn er die nächste Stunde wieder Zahlen büffelt, dann trampeln wir. Aber keiner darf sich melden! Man kannte Herrn Rothgrün schon als einen langatmigen Hasser, der sich auch bei den spätesten Examinibus derer erinnerte, die ihm einmal mißfallen hatten. Asmus und einige andere waren gegen dieses heimliche Verfahren.

»Nun, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als Herrn Direktor Korn zu melden, daß ich durch ein unerklärliches Geräusch im Unterricht gestört worden binAber Herr Rothgrün erstattete dem Direktor keine Meldung; denn er wußte wohl, daß der einen sehr direkten Schluß auf seinen Unterricht ziehen würde.

Aber die Folgen trage ich natürlich mitIII. Kapitel. Wie die Augen des Asmus die Jahrhunderte der Vergangenheit und wie sie die Dinge der lebendigen Welt sahen, und wie er darum mit diesen Augen zum Arzt mußte. Die nächste Geschichtsstunde erschien, und Herr Rothgrün begann: »Tiglat Pilesar

Seybold konnte nicht einmal ein Dreieck berechnen; aber während der schriftlichen Prüfung wandelte einen Freund von ihm ein Bedürfnis an, und der Freund ging hinunter und deponierte an einem dunklen Orte die Lösung aller Aufgaben. Nach einer halben Stunde hatte Seybold merkwürdigerweise auch ein Bedürfnis. »Muß es denn seinfragte argwöhnisch der die Aufsicht führende Herr Rothgrün.

Der Direktor hielt zu dem Grundsatze: »Unterrichtet nur gut; dann kommt der Respekt der Schüler von selbstAuch erklärte sich Herr Rothgrün das »unerklärliche Geräusch« sehr schnell und richtig; er begann sofort zu erzählen; diesmal erzählte er freilich noch mangelhaft, weil er den Stoff nur in einigen Reminiszenzen beherrschte, aber von der nächsten Stunde an vorzüglich; denn wenn er wollte, so konnte er’s vielleicht am besten von allen Lehrern der Anstalt.

»Ja, ich hab’n Durchfallerklärte Seybold. »Aber damit hätt’ es ja noch Zeit gehabtschmunzelte Herr Rothgrün wohlwollend. »Nun, gehen Sie nurSeybold ging hinunter, »fand die Lösung«, dachte »Heureka«, beantwortete solchermaßen durch Vorspiegelungen der Verdauungsorgane Fragen, die eigentlich an das Gehirn gerichtet waren, und half sich mittels eines Durchfalls durchs Examen.

So hörte, so sah er die Geschichtserzählungen des Herrn Rothgrün. Aber dann mußte dieser Herr einmal ein halbes Jahr lang vertreten werden, und die Vertretung übernahm Herr Stahmer, der Religionslehrer. Und wieder empfing Asmus eine Offenbarung.

»Durch Thutmosis.« »AmenophisOder Herr Rothgrün nannte die Zahl und der Schüler das geschichtliche Faktum, was genau ebenso bildend und interessant war. So ging es die ganze Stunde hindurch; denn fortfahren in der Geschichte konnte Herr Rothgrün nicht, weil er heute nichts wußte. »Er war wieder mal nicht präpariertsagten die Präparanden, als er fort war.

Da ihn sein fröhlichstes Gefühl, sein Kraftgefühl in diesen Zeiten verließ, fühlte er sich ernstlich unglücklich. Daß er in der Klasse eingeschlafen war, empfand er bei seinem peinlichen Ehrgefühl als eine Schmach, und daß er Herrn Rothgrün in seiner Eitelkeit verletzt hatte, war nicht gut; denn Herr Rothgrün vergaß dergleichen schwer; aber das alles bedeutete nichts gegen einen anderen Schmerz.