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Man findet, daß es meine Schwächlichkeiten vermindert hat. Das sehe ich nun zwar nicht, und auch Sie werden es, an meinem Schreiben wenigstens, nicht gewahr werden. Allein das ist wohl möglich, und das glaube ich sogar selbst, daß der jährliche Gebrauch des Bades diese meine Schwächlichkeiten auf dem Punkte erhält, auf dem sie jetzt sind. Vielleicht sind auch die Wellen unschuldig daran.

Hedwig sagte am letzten Tag zu ihm: »Nun gehst du wohl, nun ist es wohl abgemacht. Leb wohl. Komm ganz in meine Nähe und gib mir die Hand. Ich werde mich vielleicht in kurzer Zeit einem Mann hinwerfen, der mich nicht verdient. Ich werde das Leben verspielt haben. Ich werde viel Achtung genießen. Man wird sagen: das ist eine tüchtige Frau. Eigentlich habe ich nicht den Wunsch, jemals wieder etwas von dir zu hören. Versuche ein braver Mann zu werden. Mische dich in öffentliche Angelegenheiten, mach von dir reden, es würde mir Vergnügen machen, aus der Leute Mund von dir zu hören. Oder lebe dahin, wie du es kannst und verstehst, bleibe im Dunkel, kämpfe im Dunkel mit den vielen Tagen, die noch kommen werden. Ich mute dir nie Schwächlichkeiten zu. Was soll ich noch sagen, um dir Glück mit auf deine Reise zu wünschen? Bedanke dich doch. Ja, du! Denkst du nicht daran, mir zu danken für das Hiersein, das ich dir gewährt habe? Nein, laß es, denn es stünde dir nicht gut an. Du verstehst nicht, eine Verbeugung zu machen und zu sagen, daß du gar nicht wüßtest, wie du danken solltest. Dein Betragen war deine Dankbarkeit. Ich habe mit dir die Zeit gejagt und getrieben, daß es ihr heiß wurde vor uns. Hast du wirklich nicht mehr Sachen, als da in diesen kleinen Koffer hineingehen? Du bist wirklich arm. Ein Reisekoffer ist das ganze Haus, das du in der Welt bewohnst. Das hat etwas Hinreißendes aber auch etwas Erbärmliches. Geh jetzt. Ich werde dir aus dem Fenster nachschaue. Wenn du oben auf dem Hügelrand bist, wende dich um und blicke noch einmal nach mir. Was sollten wir noch mehr Zärtlichkeiten tauschen? Du Bruder zu mir Schwester? Was hat es zu sagen, wenn eine Schwester ihren Bruder auch nie mehr wiedersieht? Ich entlasse dich ziemlich kalt, weil ich dich kenne und weiß, daß du die Wärme beim Abschied hassest. Zwischen uns bedeutet das nichts. So sage mir denn adieu und geh denn

Ich selbst habe mich diesmal höchst ungern zur Badekur entschlossen und hätte es nicht getan, wenn ich nicht glaubte, daß ohne die Kur die Schwächlichkeiten, an denen ich leide, und die doch meine freie Tätigkeit hemmen, zu sehr anwachsen könnten. Interesse finde ich an der Reise garnicht.

Dem Erfolg bis jetzt nach zu schließen, wird sie hoffentlich nicht geringer als im vorigen Jahre sein. Hier werde ich fast allgemein, meiner einzelnen Schwächlichkeiten ungeachtet, für stark gehalten, und gewissermaßen könnte ich mir selbst so erscheinen. Denn kein noch so junger rüstiger Mann braucht das Bad stärker als ich, und ich fühle mich niemals nur einen Augenblick davon angegriffen.

Über meine Gesundheit kann ich Ihnen nur Gutes sagen. Ich kann über keine Kränklichkeit, nur über die Schwächlichkeiten klagen, die Sie längst kennen. Sie rühmen, liebe Charlotte, meine feste Hand und freuen sich darüber. Ihr Urteil hierin ist auch mir darum um so wichtiger, als Sie die erste waren, die mich auf die Schwäche und das Zitterhafte meiner Hand aufmerksam machte.