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Als den andern Morgen die Sonne aufgegangen war, band Schnellfuß der Rennthierkuh einen Halfterstrang um den Hals und nahm das andere Ende in die Faust, damit die Kuh sich nicht zu weit entfernen könnte. Als die Stallthür geöffnet wurde, schoß die Kuh wie der Wind davon, der Hirte aber lief den Halfter festhaltend neben ihr her, und blieb keinen Schritt zurück.

Als Schnellfuß dies Alles erfahren hatte, ging er nicht gleich zum Könige, sondern suchte erst seine Brüder wieder auf, die ihn vor der Stadt erwarteten.

Der Königssohn war auf seiner Freierfahrt noch nicht weit gekommen, da sieht er von weitem ein Menschenbild im Fluge herankommen, wie von Vogelfittigen getragen und nach wenig Augenblicken saust auch der Schnellfuß wie der Wind an der Kutsche vorbei. »Halt still, halt stillschreit der Königssohn aus Leibeskräften, damit das Ohr des Windfüßigen es vernehme.

Noch einmal schliefen die Brüder beisammen, dann schlug die bittere Trennungsstuude, Scharfauge begab sich in die Königsstadt, Schnellfuß und Flinkhand machten sich in die Heimath zu ihren Eltern auf. Nach ihrer Rückkehr kauften die beiden reichen Brüder sich viele Güter und Ländereien, so daß ihr Gebiet bald einem kleinen Königreiche glich.

Doch zeigte sich schon von früh auf, daß bei jedem die durch den Wunderfaden gekräftigten Glieder am tüchtigsten waren: bei dem einen die Augen, bei dem andern die Hände und bei'm dritten die Füße. Deßhalb nannten die Eltern sie später je nach ihrer Hauptstärke, den ersten Scharfauge, den zweiten Flinkhand und den dritten Schnellfuß.

Der König besaß große Roßherden, unter denen viele stätische Renner waren, die kein Mensch fangen konnte, auch nicht einmal zu Roß. Aber mit Schnellfuß konnte kein Pferd Schritt halten, der Mann war immer schneller als das Roß. Was früher funfzig Pferdehirten zusammen nicht ausrichten konnten, das besorgte er ganz allein und ließ nie ein Pferd von der Herde wegkommen.

Der König gab sie, fügte aber hinzu: »Gut wäre es, wenn ihr schlechtere Kleider anzöget, denn unsere Rennthierkuh läuft unbekümmert durch Sumpf und Moor, immer gerade aus, da könntet ihr die theuren Kleider verderbenSchnellfuß erwiederte: »Wer eure Tochter freien will, was macht sich der aus Kleidernund ging dann zur Ruhe, um den andern Tag desto munterer zu sein.

Und zwar wollte jeder der Brüder für sich allein den Weg zum Glücke antreten, der eine gen Morgen, der andere gen Mittag und der dritte gen Abend; nach drei Jahren aber wollten sie alle drei wieder zu den Eltern zurückkommen und melden, wie es ihnen in fremden Landen ergangen sei. Schnellfuß nahm den Weg gen Morgen, von ihm müssen wir nun zuerst erzählen.

Die Mana-Zauberer heißen ehstnisch =Mana targad=; das Wort =tark=, pl. =targad=, bedeutet eigentlich den Klugen, Weisen und zugleich den Heil-und Zauberkundigen. S. Kreutzwald u. Neus, Mythische u. mag. Lieder der Ehsten, S. 77. S. die Anm. zu Märchen 17. Schnellfuß, Flinkhand und Scharfauge.

Sehr groß war das Erstaunen des Königs und der Leute, als sie bei Sonnenuntergang sahen, wie die störrige Rennthierkuh gleich dem frömmsten Lamme mit ihrem Hirten heim kehrte. Schnellfuß führte sie in den Stall, verschloß die Thür und speiste dann auf Einladung des Königs an dessen Tafel.