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»Neinsagte das junge Mädchen, leise und nachdenklich mit dem Kopf schüttelnd – »mein Pflegevater ist nicht so streng und ernst, und er hat mir oft gesagt, daß unter den Franzosen auch gewiß recht viel brave und gute Menschen wären, vielleicht ebensoviel wie unter den Engländern, nur daß ihre Religion nicht die rechte sei, und das sie noch viele Mißbräuche duldeten

Das versprach Siegfried, ließ sich von Mime wappnen und das Schwert gürten, nahm mit Kuß und Umarmung Abschied von seinem Pflegevater, bestieg das Roß Grane und ritt singend in die Welt. So aber sah Siegfried aus, als er, Mann geworden, singend auszog, ein Held zu werden: Um Haupteslänge überragte er die Menschen.

Die Kleine war sehr gluecklich, ihn wieder zu haben, und er selbst schien um diesen Preis keine Entbehrung und Zuruecksetzung zu hart zu finden. Er war nun anstellig zu allem, was ihm der Pflegevater auftrug, arbeitete in den Weinbergen, liess sich willig ueber Land schicken und sah die Mutter nur bei den Mahlzeiten, wo zwischen beiden nie ein Wort gewechselt wurde.

Feste Formeln und Gebräuche hat er dabei, von denen er nicht weicht, ja von deren Beobachtung er unser Seelenheil abhängig macht, und nur wenn ich dann meinen Pflegevater dagegen reden höre, ist es mir wie Trost und Linderung für das kalte Wort des finstern Mannes.« »Das ist der Mann denn, von dem Du mir schon gesprochen, Sadiesagte René – »aber wo wohnt er? – was thut und treibt er

»O da mag Dein Pflegevater wohl vollkommen recht habenlächelte René, »denn viel Christenthum darf man gewöhnlich auf den Wallfischfängern nicht suchendarum sind aber doch auch viel gute brave Menschen zwischen ihnen, liebe Sadie, und ich mag leichtsinnig seinsetzte er gutmüthig hinzu – »aber schlecht bin ich doch wohl nicht.

Gott wird uns als ein allbarmherziges Wesen geschildertals den allliebenden Vater denken wir uns ihn jasollen wir da glauben daß er dem schwachen Menschenkinde das da sündigt, auf immer zürnt, und ist es nicht besser wir können, wenn wir über einen begangenen Fehler Reue fühlen, glauben daß uns Gott verziehen hat, in seiner unendlichen väterlichen Huld, und wir nun wieder, mit frohem, leichtem Herzen ein neues Leben beginnen dürfen, als daß wir uns Gott als einen ewig zürnenden Richter denken, der sogar ungerecht bis hinab in’s dritte, vierte, ja zehnte Glied straft und richtet? – Nein Sadiedieser Glaube mag oft durch böswillige oder eigennützige Geistliche gemißbraucht sein, ich will das nicht leugnen, aber es ist immer kein Götzendienst, und wer Dir das gesagt hat, mag es vielleicht recht gut gemeint haben, aber er übertrieb die Sache. – War es Dein Pflegevater, Sadie

Er, der frueher der Abgott seiner Mutter gewesen, war nun auf einmal nicht allein ihrer Gleichgueltigkeit, sondern einer entschiedenen Abneigung, die sich mit den Jahren zu offenem Hasse steigerte, wehrlos preisgegeben. Es half nicht viel, dass der gutmuetige Pflegevater sich des Knaben annahm.

Ihrer Pflegemutter hatte sie sich demütig unterzuordnen, statt ihr wie bisher mit stummer oder offener Auflehnung zu begegnen. Da sie sich verdeutlicht hatte, mit welcher Selbstentäußerung diese an ihr, dem Adoptivkinde, gehandelt, verwandelte sich ihre Minderachtung in Hingebung und Bewunderung. Aber gerade aus all diesen Ursachen und weil sie ein heftiges Unmutsgefühl gegen ihren Pflegevater ergriffen, deshalb sich ihrer bemächtigt hatte, weil sie sich sagte, daß er einer Lucile niemals so hart, so grausam begegnet sein würde, daß nur ihr das geworden, weil er sie als eine Halbwürdige betrachtete

Seinen Lehrer und Pflegevater Mime rief Siegfried herbei und teilte ihm die hohe Botschaft mit. Und des Mißgestalteten Augen leuchteten vor Freude, als er seinen Zögling so hoch gestiegen sah durch Kraft und reine Gesinnung. Doch die Sorge wurde noch mächtiger in ihm, und er riet dem Helden mit bittenden Worten: »Sprich zu keinem an Gunthers Hofe von Lüdegers hochherzigem Geschenk.

Wie verwundert war jedoch Wilhelm, als die Kinder ihn zu dem Raume führten, den sie den Saal nannten. Gleich aus dem Hofe ging es zu einer großen Tür hinein, und unser Wanderer fand sich in einer sehr reinlichen, wohlerhaltenen Kapelle, die aber, wie er wohl sah, zum häuslichen Gebrauch des täglichen Lebens eingerichtet war. An der einen Seite stand ein Tisch, ein Sessel, mehrere Stühle und Bänke, an der andern Seite ein wohlgeschnitztes Gerüst mit bunter Töpferware, Krügen und Gläsern. Es fehlte nicht an einigen Truhen und Kisten und, so ordentlich alles war, doch nicht an dem Einladenden des häuslichen, täglichen Lebens. Das Licht fiel von hohen Fenstern an der Seite herein. Was aber die Aufmerksamkeit des Wanderers am meisten erregte, waren farbige, auf die Wand gemalte Bilder, die unter den Fenstern in ziemlicher Höhe, wie Teppiche, um drei Teile der Kapelle herumreichten und bis auf ein Getäfel herabgingen, das die übrige Wand bis zur Erde bedeckte. Die Gemälde stellten die Geschichte des heiligen Joseph vor. Hier sah man ihn mit einer Zimmerarbeit beschäftigt; hier begegnete er Marien, und eine Lilie sproßte zwischen beiden aus dem Boden, indem einige Engel sie lauschend umschwebten. Hier wird er getraut; es folgt der englische Gruß. Hier sitzt er mißmutig zwischen angefangener Arbeit, läßt die Axt ruhen und sinnt darauf, seine Gattin zu verlassen. Zunächst erscheint ihm aber der Engel im Traum, und seine Lage ändert sich. Mit Andacht betrachtet er das neugeborene Kind im Stalle zu Bethlehem und betet es an. Bald darauf folgt ein wundersam schönes Bild. Man sieht mancherlei Holz gezimmert; eben soll es zusammengesetzt werden, und zufälligerweise bilden ein paar Stücke ein Kreuz. Das Kind ist auf dem Kreuze eingeschlafen, die Mutter sitzt daneben und betrachtet es mit inniger Liebe, und der Pflegevater hält mit der Arbeit inne, um den Schlaf nicht zu stören. Gleich darauf folgt die Flucht nach