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»Ein allerliebster Jungesagte Don Orazio nachdenklich, »und scheint durchaus nichts Strafwürdiges begangen zu haben. Ich hätte Lust, mich seiner anzunehmen und ihn den Krallen dieses gottvergessenen Tribunals zu entreißen, wenn sich nur ein zweckmäßiger Weg dazu finden ließe

Das Einverständnis der Beteiligten wurde schleunig hergestellt. Mazzamori und Don Orazio kargten nicht mit dem Gelde, indem sie nicht zweifelten, der Heilige Vater würde ihnen am Schluß reichlich ersetzen, was sie auf die Ausbildung eines so erlesenen Sängers würden verwendet haben.

Sie erwogen eben, ob sie nicht dennoch versuchen sollten, den Gefangenen zu einem Vortrage zu bewegen, als der Gesang von neuem begann, um sie nicht minder als der erste zu entzücken. »Ich habe einen Tenor wie diesen noch nie in meiner Kapelle besessensagte Don Orazio.

Niemand habe den Mut, ein solches Wunder der Natur zu unterdrücken, darum ließe man ihn singen, womit auch der Direktor einverstanden sei, der manchmal selbst, wenn er in der Nähe sei, stehenbleibe, um zuzuhören. Ob man ihn nicht veranlassen könne, weiterzusingen? fragte Don Orazio.

Hättet Ihr nicht durch Euren Mutwillen die Anwartschaft auf Gnade verscherzt, so möchte ich Euch raten, Euch mit Eurem Anliegen ganz zu den Füßen Seiner Heiligkeit zu werfenDa der junge Mann nicht sogleich antwortete, setzte Orazio im Tone wohlmeinender Überredung hinzu: »Würdet Ihr nicht wenigstens das leidige Gedicht, das Euch der Teufel eingegeben hat, zurücknehmen

Unter diesen Umständen schritt Kardinal Mazzamori mit bekümmerter Miene neben seinem Freunde Orazio her, ihm seine Sorgen und Bedenken mitteilend. »Ich kann Olimpias Teilnahme für die Tante nicht anders als liebenswert findensagte er, »obschon ich darunter leide.

Nachdem verschiedene Einfälle, um zum Ziele zu gelangen, vorgebracht und verworfen waren, trennten sich die Herren, ohne zu einem Schluß gekommen zu sein, mit der Befürchtung, daß ihnen der Sänger dennoch entgehen würde. Indessen empfing Don Orazio noch zu später Abendstunde einen Brief des Präsidenten, der so lautete: Es sei ihm plötzlich ein eigenartiger, aber wohl tunlicher Einfall gekommen.

An diesen Rat hätte der Kardinal sich gern gehalten, allein Don Orazio lachte hoch aus und sagte, seine kräftige Gestalt reckend und seine breite Brust aufblähend, er getraue sich wohl, es mit einem maisfressenden Bauern aufzunehmen.

Die Mittel dazu hätten Orazio und er hergegeben, da der Sänger durch die erwähnten Schicksalsschläge mittellos geworden sei; es reue sie aber das Opfer nicht, da jeder Ton aus der gesegneten Kehle edleres Gold als das sei, was sie dafür ausgegeben hätten. Wenn Olimpia ihn zu hören geneigt sei, so wolle er eine Gelegenheit dazu in seinem Hause veranstalten.

Ohne Zaudern suchten die Freunde den Advokaten noch am selben Tage auf und baten ihn, an die Bekanntschaft mit Don Orazio knüpfend, ihm die Summe, deren er zum Erwerb der Villa benötige, vorstrecken zu dürfen.