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Aktualisiert: 31. Mai 2025
Das sei ein seltsamer Bericht, sagte Don Orazio; man müsse doch annehmen, daß ein alter Hader zwischen den Familien bestanden habe, wie es bei solchen Rachehandlungen meistens der Fall sei, und unüberlegt und empfindlich müsse der Mann auch sein. Er hätte Lust, einmal selber mit ihm zu reden, um der Sache auf den Grund zu kommen.
Mittlerweile hatte der Meister der Kapelle, Don Orazio, eine endgültige Aussprache mit Ronco, der sich auf vieles Zureden bereitfinden ließ, wenn er freigesprochen sein würde, als Sänger in den Dienst des Heiligen Vaters zu treten.
Als es eine Minute über die Zeit war, auf welche man den Sänger bestellt hatte, wurde ein nervöses Zucken um seine Augen sichtbar, und Mazzamori blickte ängstlich von der kostbar verzierten Uhr, die auf dem Marmorkamine stand, zur Flügeltür; er atmete auf, als diese sich öffnete und Don Orazio, eintretend, um die Ehre bat, den Sänger Ronco vorstellen zu dürfen.
Don Orazio, der das Bedürfnis fühlte, seinem Freunde zu Hilfe zu kommen, sagte: »Weder der Heilige Vater noch seine Diener, mein Freund, wollen dir übel, wie du vorauszusetzen scheinst. Wir wären nicht an dieser Stelle, wenn wir deinen Tod suchten, den du allerdings verdient zu haben scheinst.
Sie hofften, sagte Don Orazio, sich dadurch ein Anrecht auf gütiges Entgegenkommen seinerseits zu verdienen, wenn sich das, was sie von ihm wünschten, mit seiner Ehre und anderen Rücksichten vereinigen ließe.
Da würde es das beste sein, meinte Orazio, die launische Dame zu meiden und bequemere Gesellschaft aufzusuchen; allein der Kardinal sagte, die Frau habe sich doch um ihn verdient gemacht, und er halte sich verpflichtet, nun, da sie offenbar krank und des Beistandes bedürftig sei, bei ihr auszuharren.
»Warum nicht?« antwortete Lancelotto. »Am liebsten auch alle Gedichte Seiner Heiligkeit, wenn ich es könnte.« Es war Don Orazio unmöglich, das Lachen zurückzuhalten; der Kardinal indessen spürte nur einen schwachen Anreiz zur Heiterkeit, da das Bewußtsein der Widerwärtigkeit seiner Lage in ihm fortwährend zunahm.
Ohne diesen Einwurf zu beachten, ging der Kardinal in seinen Betrachtungen weiter: »Was man ihr auch sagen mochte, sie schrie: >Mein Kind, das ich geboren habe! Mein Paradiesvogel! Meines Herzens Herz! Mein Eingeweide! Es ist mein, ich muß es wiederhaben!<, als ob das Gründe wären, mit welchen sich etwas durchsetzen ließe.« »Das ist«, fiel Don Orazio ein, »wie alle Frauen sind.
Durch die breiten widerhallenden Gänge des Gefängnisses San Callisto gingen an einem warmen Frühlingsvormittage der Kardinal Mazzamori und der Meister der päpstlichen Kapelle, Don Orazio, der seinen Stammbaum auf den berühmten römischen Dichter zurückführte, beide Günstlinge des Papstes Innozenz des Zehnten.
Dann sei die enge Zelle freilich nicht der rechte Aufenthalt für ihn, meinte Orazio teilnehmend; aber der junge Mann erwiderte, es sei immerhin so arg nicht, wie es den Anschein habe.
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