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Es war da ein etwas erhabener Punkt, an dem sich das graue Gestein, auch ein Mitbesitzer der Haide, reichlicher vorfand, und sich gleichsam emporschob, ja sogar am Gipfel mit einer überhängenden Platte ein Obdach und eine Rednerbühne bildete. Auch der Wachholder drängte sich dichter an diesem Orte, sich breit machend in vielzweigiger Abstammung und Sippschaft nebst manch schönblumiger Distel. Bäume aber waren gerade hier weit und breit keine, weßhalb eben die Aussicht weit schöner war, als an andern Punkten, vorzüglich gegen Süden, wo das ferne Moorland, so ungesund für seine Bewohner, so schön für das entfernte

Anje kannte nun die fahlen Birkenbestände im Sumpfland, unter denen die Farne zwischen gestürzten Stämmen im Modergrund wuchsen, sie kannte die schwarzen Seen im Moorland, die in der leblosen Ebene lagen, und an deren toten Ufern nichts grünte als ein scharfes Gras und im Hochsommer gelbe oder violette Blumen, deren gedrängte Blüten an einem saftigen Stengel saßen, und die vereinzelt, wie Wahrzeichen der Gefahr, im Sumpfboden hockten.

Hassan mußte, er wußte selbst nicht wie es kam, an die ungetrübten Glücksstunden seiner Kindheit im Moorland denken, unter den Birken und im Ginster. Lieber Gott, dachte er, was geschieht mir nur, daß ich etwas so Liebliches finden soll? Und dann kam ihm in den Sinn: Ich muß irgend etwas für dieses Geschöpf tun.

Aber wenn das große Moorland, das jetzt unter ihm lag und ganz mit Fichten bestanden war, die aber nicht wie in gewöhnlichen Wäldern aufrecht und gerade wuchsen, sondern sich mit buschigen Zweigen und üppigen Kronen in hübschen Gruppen auf dem schönsten Teppich von Renntiermoos aufgestellt hatten, wenn dieses Moorland den Weg hinunter nach

Auf seinem einsamen Weg in die Einöde gestand er sich ein, daß es eine heimliche Scheu gewesen war, die ihn bisher davon abgehalten hatte, Gerom zu besuchen, aber je länger er in Gorching weilte, um so mehr empfand er, daß eine bedeutungsvolle Einwirkung aus dem Moorland her auf den Gemütern lastete.

Das Moorland wurde immer öder, als nun der Pfarrer weiterschritt, die Steppen hatten sich gelbbraun gefärbt, von einem warmen Kupferton untermischt, gegen den die weißen Birkenstämme schimmerten. Mit niedrigem Gebüsch, das im Dunst lag, begann in der Ferne das verwilderte Waldland der Einöde. Die Welt erschien unermeßlich groß und verlassen. Es begegnete ihm niemand mehr.

Langsam lichtete sich nun der Wald, und von Nacht zu Nacht schienen die Sternbilder heller ins Moorland nieder. Anje lag am Waldrand und schickte ihre Gedanken zu ihnen hinauf, es gab keine Hingabe von größerem Frieden als die an die Sterne.

Es war an einem Herbstmorgen, als der Pfarrer von Gorching ins Moorland hinabschritt, um die Leute dort zu besuchen, die zu seiner Gemeinde gehörten. »Meine drei Heiden«, sagte er. Er kannte Geroms Geschichte, und ihm war viel Widerspruchsvolles über Anje zu Ohren gekommen.

Um seinen Hals hing die lange goldene Uhrkette, die der Großvater ihm zugesprochen hatte, und an der ein Medaillon mit dem Wappen der Familie hing, diesem melancholischen Wappenschilde, das eine unregelmäßig schraffierte Fläche, ein flaches Moorland mit einer einsamen und nackten Weide am Ufer zeigte.

Es soll damit begonnen werden, die Geschichte von Anjes Vater zu erzählen, deren grausames Ende den am Leben gebrochenen Mann veranlaßte, das einsame Moorland aufzusuchen, das Anjes Heimat geworden ist.