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»Daran ist wohl nicht zu zweifelnsagte der Baron, indes die Baronin sich von Mingos Umarmung freimachte und ein peinliches Gefühl von Eifersucht, das plötzlich in ihr aufstieg, zu unterdrücken suchte. Ihr Blick glitt schnell prüfend über Mingo hin, deren Dasein sie plötzlich als Einengung und Hemmung empfand.

Von dort aus hörte ich, wie Ursula wiederkam, die Wohnungstür öffnete und brummte, als sie draußen den vollen Teller fand. Nachdem sie in der Küche verschwunden war, ging ich vorsichtig weiter und erblickte durch die offenstehende Tür des Nebenzimmers Mingos Bett. Ich sagte leise: 'Marmotte, da ist Dodo! und sie antwortete ebenso: 'Dodo! Warte, bis Ursula fort ist.

Auf dem Wege zum Bahnhof malte ich mir aus, wie verhängnisvoll es für mich hätte werden können, wenn ich ohne Geld geblieben wäre, und dabei fiel mir endlich ein, daß ich auch Mingos Brief bei mir gehabt hatte für den Fall, daß ich ihre Wohnung vergäße.

»Ich danke für Ihr rücksichtsvolles Opfersagte die Baronin spöttisch. »Aber ich nehme es nicht an. Ich vertraue Ihnen trotz Ihrer KrankheitInzwischen hatte die aufgeregte und scharfe Stimme ihrer Mutter Mingos Aufmerksamkeit erregt, die sich im Nebenzimmer befand. Sie trat ein und betrachtete die Streitenden mit verwundert fragenden Blicken.

In der allgemeinen Bewegung, die entstand, erschien nur Deruga gleichgültig; einzig als er, nachdem die Baronin ihn beglückwünscht hatte, Mingos Auge voll Sorge und Liebe auf sich gerichtet sah, wurden seine Mienen weich. »Kleiner Mingosagte er, indem er ihr zunickte, »sind Sie nun zufrieden? Sehen Sie, die Menschen sind gar nicht so böse

Als =Dr.= Bernburger seine Erzählung beendet hatte, war Mingos blasses Gesicht von Tränen überströmt, die zu verbergen sie keinen Versuch machte; zu sprechen war sie nicht imstande. Ihrer Mutter war es nicht anzusehen, daß sie bewegt war. »Erklären Sie mir nun, Herr Doktor, in welcher Weise sich durch Ihren Fund die Lage verändert hatsagte sie. »Was werden die Folgen sein

»Nach dem Buchstaben des Gesetzes ist er doch nicht unschuldigsagte die Baronin. Mingos Gesicht drückte ängstlichen Zweifel aus, allmählich verzog es sich, so daß es kläglich und hilflos wie das eines kleinen Kindes aussah, und in Tränen ausbrechend umklammerte sie mit beiden Armen die Knie ihrer Mutter. »O Mama, das ertrüg' ich nicht, das ertrüg' ich nichtschluchzte sie.

»Jasagte Fräulein Schwertfeger, kaum einen flüchtigen Blick darauf werfend, »es ist derselbe, den ich einige Tage vor Mingos Tode zur Post gegeben habe.« =Dr.= Zeunemann räusperte sich ein wenig und sah vor sich auf den Tisch. »Sie haben uns das im Beginn des Prozesses verschwiegensagte er.

Mingos zärtliche Begrüßung, kleine Aufmerksamkeiten und verstohlene Blicke ermunterten sie doch allmählich.

Aber es ist eine tragische Verkettung, daß gerade der Kulturmensch es mehr und mehr verlernt, sich gehen zu lassen, bis die unterdrückten Triebe sich zuletzt im Wahnsinn Luft machenIn Mingos Gesicht war zu lesen, daß sie diese Untersuchung weder verstand noch Interesse dafür hatte. »Wie war die Fraufragte sie, angelegentlich zu Peter Hase hingewendet. »War sie ganz ungebildet?