United States or Bulgaria ? Vote for the TOP Country of the Week !


Bei jedem Wort des Ritters wuchs die Neugierde Machtelds. Immer wieder fragte sie ihn nach dem Geheimnis,

In diesem Augenblick hörte man die Tür der Zelle in ihren Angeln knarren; eine Nonne öffnete sie und ließ den goldenen Ritter hinein. Die zarte Gestalt Machtelds erstarrte, ihre Augen hefteten sich zweifelnd auf den Krieger, der mit offenen Armen vor ihr stand, um sie zu empfangen.

Als die Ritter das mit Schmutz vermengte Blut auf Machtelds Kleidern sahen, packte sie arge Bestürzung. Voll innigen Mitleids falteten sie die Hände, doch sie sagten nichts; denn der Arzt hatte den Finger auf den Mund gelegt und ihnen so zu verstehen gegeben, daß die größte Ruhe herrschen müsse. Der junge Gwijde umarmte seinen Bruder Robrecht und weinte heftig an seiner Brust.

Einige Augenblicke später waren sie auf freiem Felde, auf Wegen, welche Machteld nicht erkennen konnte. Die Nacht war düster, und feierliche Stille lag auf der schlummernden Natur. Herr de Cressines blieb stets an Machtelds Seite.

Sie reckte den Arm und wies regungslos mit dem Finger nach der Straße. Sie stand da gleich einer Statue und schien einem fernen Geräusch zu lauschen. Maria erschrak; sie glaubte, Machtelds Sinne hätten sich verwirrt. Gerade als sie sprechen wollte, hörte sie den Hufschlag eines Rosses in der Straße widerhallen und begriff jetzt den Sinn von Machtelds Worten.

Und Machtelds zarte Stimme erwiderte: »O süßer Jesus, Seligmacher, schütze ihn! Und rufe ihn nicht zu dir, o barmherziger Gott!« »Heilige Mutter Gottes, bitte für uns!« »O Mutter Christi, Trösterin der Betrübten, bitte für ihn

Erhört mich, VaterRobrecht hätte am liebsten seine Tochter bei den Nonnen gelassen, denn er fürchtete, daß der Anblick des sterbenden Ritters sie zu sehr ergreifen würde. Doch den dringenden Bitten Machtelds konnte er nicht länger widerstehen; er nahm sie bei der Hand und sprach: »Wohlan, meine Tochter, geh mit mir und besuche den armen Adolf.

Schnell hatten sich die Züge geordnet, und bald standen die Gesellen bewegungslos in dichtgeschlossenen Reihen da. Breydel schickte fünfhundert erlesene Leute zu Machtelds Zelt; die Jungfrau war eilends dorthin zurückgekehrt. Ein Wagen und einige leichte Pferde wurden vor das Zelt gebracht und alles zur Flucht vorbereitet.

Er ist wahrhaft ein Löwe, wenn er das Schwert in der Faust führtDabei waren sie zu der Stelle gekommen, wo der schwarze Ritter mit den Entführern Machtelds gekämpft hatte; sie sahen die blutigen Leichen am Boden liegen. »Franzosenmurmelte De Coninck im Vorbeireiten, »vorwärts, Meister, wir dürfen uns nicht aufhalten

Bei Adolfs Namen wurden die krampfhaften Züge Machtelds leichter. Ein sanftes Lächeln verscheuchte den schmerzlichen Ausdruck ihres Angesichts, und sie antwortete mit ruhiger Stimme: »Adolf habt Ihr gesagt? Adolf ist fort, um den Löwen zu holen. Habt Ihr ihn gesehen? Er hat Euch von der unglücklichen Machteld erzählt, nicht wahr? O ja, er ist mein Bruder! Er hat ein Gedicht für mich gemacht