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Kasperle vergaß darüber ganz den Herzog, er kam sich ungeheuer wichtig vor, wie er so, von zwei Landjägern begleitet, dahinschritt. Und als sie sich Protzendorf näherten, dachte er: Na, ich will's ihnen schon zeigen, wer ich bin, ich, das berühmte Kasperle! In Protzendorf sahen etliche den Zug kommen, unter denen waren auch Kasperles alte Freunde Windgustel und Wassergustel.

»Aber woher hat der Herzog denn alle Kasperlesfragte er plötzlich. »Die hat der gute Meister Friedolin selbst geschnitztMichele streichelte seinen kleinen Freund. »Alle Kasperlemänner haben bei ihm neue Puppen bestellt; die hat ihnen dann der Herzog für viel, viel Geld abgekauft.« »Ich bleib' im Waldhaus und gehe keinen Schritt mehr rausrief Kasperle ängstlich. »Ja, das tu nur

»I bewahre, da kommst du nicht mehr hineinsagte Meister Friedolin. Der hatte nämlich sein Schnitzmesser genommen und begann der Puppe, die er schnitzte, Kasperles Gesicht zu geben, wie der flehend zu Liebetraut emporsah. Hei, wie das ging! So flink war das Schnitzen noch nie gegangen.

Liebetraut merkte wohl Kasperles Sehnsucht, und sie mahnte an jedem Tag: »Denk' an dein VersprechenDa nickte Kasperle und seufzte dazu und dachte bei sich: Es wäre ganz gut, wenn man ein Versprechen ins Wasser werfen oder es im Ofen verbrennen könnte, damit es weg wäre. Einmal, an einem besonders schönen Frühlingstag, ging Liebetraut nach Schönau.

Aber der Kasperlemann merkte doch, daß Kasperle wieder daheim war; er schnüffelte im Hause herum, doch Liebetraut hatte Kasperles Kämmerlein abgeschlossen und trug den Schlüssel in ihrer Tasche. Da mußte der Kasperlemann abziehen, und Kasperle blieb im Waldhaus.

Da wurde es wieder stiller, das Fragen ging weiter, die Kinder wußten gut Bescheid, die Hände flogen nur so hoch. Kasperle fand das wieder sehr spaßhaft, er hätte gerne mitgetan, aber die Hände sollte er ja nicht hochheben. Doch warum nicht die Beine? Das ging doch auch! Und hops! pendelten plötzlich Kasperles Beine in der Luft herum. So etwas war noch nie vorgekommen.

Immer, wenn er an die ferne, unbekannte Insel im Weltmeer dachte, sah er ja nur viele, viele bunte, leuchtende Blumen, meinte seltsam schöne Vögel singen zu hören und andre kleine lustige Kasperles zu sehen. Aber alles war ihm nur noch wie ein Traum; er war schon so lange unter den Menschen, da hatte er vieles vergessen.

Schließlich nahm ihn der Kammerdiener auf den Arm, und da rekelte sich Kasperle und tat, als könne er gar nicht die Augen aufmachen, und oben in des Herzogs Zimmer riß er seinen Mund, so weit er konnte, auf und gähnte erschrecklich. »Uah, uahUnd dabei dehnte er sich, und schnipp, bekam der Haushofmeister Kasperles Bein mitten ins Gesicht. »Kasperlerief der Herzog zornig, »was tust du da

Da senkte Damian beschämt den Kopf und sagte kläglich, der Herzog August Erasmus habe so eine große Belohnung ausgeschrieben; die habe er sich verdienen und wirklich das Kasperle stehlen wollen. Der Kasperlemann, der ihn dazu ansgestiftet, der habe ihm verraten, wo Kasperles Kammer sei.

Der saß vor der Felsspalte und pfiff auf einer Flöte, die er sich selbst gemacht hatte. Seine Geißen weideten vergnügt um ihn herum. Da erhob Kasperle laut seine Stimme, und Michele sah sich um, als erwache er aus einem Traum. Und dann sprang er über Steingeröll und Wurzeln, toller als seine Geißen, er packte Kasperles Hände und drehte den Freund rundum.