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Es war das wenigste, dass jetzt die Parther. jenseits des Euphrat unbeschraenkt schalteten, dass Armenien, nachdem es schon vor der Katastrophe des Crassus vom roemischen Buendnis abgefallen war, durch dieselbe ganz in parthische Klientel geriet, dass den treuen Buergern von Karrhae durch den von den Parthern ihnen gesetzten neuen Herrn, einen der verraeterischen Wegweiser der Roemer namens Andromachos, ihre Anhaenglichkeit an die Okzidentalen bitter vergolten ward.

Es ist eines der entsetzlichsten Zeichen der Zeit, dass das ungeheure Nationalunglueck von Karrhae und Sinnaka den derzeitigen Politikern weit weniger zu denken und zu reden gab als jener elende Krawall auf der Appischen Strasse, in dem ein paar Monate nach Crassus der Bandenfuehrer Clodius umkam; aber es ist begreiflich und beinahe verzeihlich.

Vor allen Dingen gedachte er gegen die Parther zu ziehen und den Tag von Karrhae zu raechen; er hatte drei Jahre fuer diesen Krieg bestimmt und war entschlossen, mit diesen gefaehrlichen Feinden ein fuer allemal und ebenso vorsichtig wie gruendlich abzurechnen.

Der Araberfuerst Abgaros, der die Wueste von Edessa und Karrhae und damit die gewoehnliche Strasse vom Euphrat an den Tigris beherrschte, hatte im Lager der Roemer sich eingefunden, um dieselben seiner Ergebenheit persoenlich zu versichern. Durchaus hatten die Parther sich unvorbereitet gezeigt.

Die zahlreichen und bluehenden griechischen und halbgriechischen Staedte in den Landschaften am Euphrat und Tigris, vor allen die Weltstadt Seleukeia, waren der parthischen Herrschaft durchaus abgeneigt; wie frueher die Buerger von Karrhae, so hatten jetzt alle von den Roemern beruehrten griechischen Ortschaften es mit der Tat bewiesen, wie bereit sie waren, die unertraegliche Fremdherrschaft abzuschuetteln und die Roemer als Befreier, beinahe als Landsleute zu empfangen.

Dass die Parther, als sie den folgenden Tag wiederkamen, zunaechst sich daran machten, die zerstreut Zurueckgelassenen aufzusuchen und niederzumetzeln, und dass die Besatzung und die Einwohnerschaft von Karrhae, durch Ausreisser fruehzeitig von der Katastrophe in Kenntnis gesetzt, schleunigst der geschlagenen Armee entgegengerueckt waren, rettete die Truemmer derselben vor der, wie es schien, unausbleiblichen Vernichtung.

Zwar machte die Deployierung der ganzen Linie die Fluegel wieder frei und mutige Angriffe retteten die Ehre der Waffen; allein der Rueckzug war unvermeidlich, und waere Ruspina nicht so nahe gewesen, so haette der maurische Wurfspeer vielleicht hier dasselbe ausgerichtet, was bei Karrhae der parthische Bogen.

Nur der Reiterschar des Gaius Cassius, welche bei dem Abmarsch von Karrhae von dem Hauptheer abgesprengt worden war, und einigen anderen zerstreuten Haufen und vereinzelten Fluechtlingen gelang es, sich den Parthern und den Beduinen zu entziehen und einzeln den Rueckweg nach Syrien zu finden.

An eine Belagerung von Karrhae konnten die parthischen Reiterscharen nicht denken. Allein bald brachen die Roemer freiwillig auf, sei es durch Mangel an Lebensmitteln genoetigt, sei es infolge der mutlosen Uebereilung des Oberfeldherrn, den die Soldaten vergeblich versucht hatten vom Kommando zu entfernen und durch Cassius zu ersetzen.

Natuerlich warteten die Roemer den Morgen nicht ab. Die Unterfeldherren Cassius und Octavius Crassus selbst hatte gaenzlich den Kopf verloren liessen sofort und in moeglichster Stille, mit Zuruecklassung der saemtlichen angeblich 4000 Verwundeten und Versprengten, die noch marschfaehigen Leute aufbrechen, um in den Mauern von Karrhae Schutz zu suchen.