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Abends am Strande war ich nicht recht bei der Sache und horchte erst auf, als der Chenille-Graf mit einer Gitarre unter dem Arm auf mich zu trat. »Nun hab ich für Ihr Lied die Melodie gefunden, Gnädigstesagte er, »wenn wir das anstimmen, kriegen die Kranzer eine Gänsehaut vor EntsetzenMein Lied?! Ach so! vor ein paar Tagen hatte er mein Notizbuch gefunden, und keck, wie er war, zum Lohn ein Gedicht begehrt, daß er darin entdeckt hatte. »Darf ich es sehenfrug Graf Göhren.

Eines abends wir saßen wie gewöhnlich im Sande und spielten Pfänderspiele mischte sich ein neuer Gefährte in unseren Kreis: Graf Göhren. Er erschien mir sofort als des lustigen Chenille-Grafen direktes Widerspiel, gemessen in den Bewegungen, etwas ungeschickt sogar, ernsthaft, ein wenig verlegen. Wie ein guter, treuer Pinscher sah er aus, mit runden erstaunten Augen.

»Warum heirateten Sie nichtwagte ich einmal einzuwenden. »Heiraten?! Womit denn?! Arbeit hat mein Franz keine, meine paar Spargroschen gab ich ihm, und vor so einer Jammerwirtschaft in einem Loch auf'n Hof mit'n halb Dutzend Göhren graut's mich ...« Sie wurde von Tag zu Tag elender. Ihr Franz fragte nur einmal nach ihr. Als er hörte, daß sie krank sei, kam er nicht wieder.

Sie schielte zwischen den Fingern wie ein unartiges, gescholtnes Kind. Es erschreckte sie, dass sie so allein waren. Sie begriff nicht. „Sie sollen nicht weggehen! Der Dicke würde mich heirathen. Vier Göhren hat er zu Haus. Hundertundfünfzig Mark im Monat und die ganze Einrichtung. – So Einer; der’s Einem hinterher alle Tage vorwirft! Zweiundvierzig Jahre ist er schon, krumm wie’n oller Zumpelbär.

Mir stieg das Blut zu Kopf, mit welchem Recht verfügte dieser Mann über mich?! Da sah der Chenille-Graf mich mit seinem bezauberndsten Lächeln und einem kecken Blinzeln seiner kleinen stechenden Augen an: »Ich beuge mich selbstverständlich, wie immer, dem Willen der Dame«, und herausfordernd griffen seine schmalen gebräunten Finger in die Seiten der Gitarre. »Sie brauchen wirklich nicht um mein Seelenheil besorgt zu sein; Graf Göhrenspottete ich, »wenn mein Lied Sie chokiert, steht es Ihnen frei, nicht zuzuhörenMit kurzer Verbeugung reichte er mir das Papier.

Ich gönnte der Rivalin den Kurmacher, aber seine Bücher gönnte ich ihr nicht. Vielleicht gab er sie mir jetzt, da seine Person anderweitig untergebracht war. Er lachte mich aus, als ich ihn darum bat: »Für dumme Göhren wie dich ist das noch nichtsMir fiel ein Laden in Partenkirchen ein, der alle leiblichen und geistigen Bedürfnisse der Sommergäste zu befriedigen pflegte.

»Du hast dir wiedermal eine der besten Partien verscherztsagte Onkel Walter am Morgen ärgerlich zu mir; »Graf Göhren ist abgereistIch zuckte gleichgültig die Achseln. »Du solltest zufrieden sein, wenn überhaupt noch irgendwer ernsthafte Absichten hat, nach dem Skandal mit