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Herr von Rantow ist der Verlobte des Fräulein Cohnheim,“ sagte der Dragonerofficier, „also ihr natürlicher und berufener Vertheidiger.“

Höhnisch lachte Herr von Büchenfeld laut auf. „Du hast das schöne Fräulein Cohnheim gewonnen!“ rief er, die Karten durcheinander werfend,

Nun,“ sagte Herr von Rantow leicht mit den Fingern auf der Lehne seines Sessels trommelnd, „das wäre eine Sache, die sich überlegen ließe. Herr Cohnheim ist sehr reich, sein Vermögen wächst täglich und stündlich. Er wird nach kurzer Zeit sich auf die Höhe der ersten Matadore der Finanzwelt erhoben haben. Er hat nur diese einzige Tochter, wie ich den einzigen Sohn. Es haben sich ja schon viele alte Familien durch Heirathen zu großem Glanz gebracht,

Einige Tage später hatte ihm der alte Herr nach einem Besuch bei dem Herrn von Rantow in höchster Entrüstung mitgetheilt, daß nicht nur das Geschäft zwischen dem Baron und dem Commerzienrath zur industriellen Ausbeutung der Rantow'schen Erbgüter beschlossen sei, sondern daß er nun auch schon die Verbindung des jungen Rantow mit dem Fräulein Cohnheim zu seinem tiefen Schmerz als gewiß ansähe.

Und warum das?“ fragte Fräulein Cohnheim, ihre großen Augen treuherzig zu ihm aufschlagend. „Haben Sie hier keine Freunde, welche gern bereit sind, an Ihrem Kummer Theil zu nehmen und Sie zu trösten. Ich wüßte übrigens nichts,“ fuhr sie in scherzendem Ton fort, „was Sie traurig machen könnte.“

Er machte der Dame des Hauses, welche ihn mit ausgezeichneter Liebenswürdigkeit empfing, seine Entschuldigungen in Betreff des Ausbleibens seiner Eltern und wandte sich dann zu dem Fräulein Cohnheim. „Ich bin etwas spät gekommen, mein gnädiges Fräulein,“ sagte er. „Unaufschiebliche Arbeiten hielten mich noch ab. Darf ich hoffen, daß Sie noch einen Tanz für mich frei haben?“

Da brach mitten in diese Vorbereitungen die große Catastrophe herein, welche ganz Europa bewegte. Und wie diese Catastrophe die Fürsten und Diplomaten aus ihren Villeggiaturen und Badekuren aufschreckte und in den furchtbaren Ernst des Lebens zurücktrieb, so unterbrach sie auch die Vorbereitungen zu der Verbindung des Barons von Rantow mit Fräulein Anna Cohnheim.

Doch, mein lieber Freund,“ erwiderte Herr von Rantow, „ich habe sogar recht große Rücksichten auf diesen Herrn Commerzienrath Cohnheim zu nehmen. Er ist gerade Derjenige, der mir meine Consortien zusammenbringen soll, und der mit großem Eifer dabei ist, mir diese Angelegenheit in Ordnung zu bringen. Ich darf ihn also in keiner Weise verletzen, ich nehme auch fortwährend die äußerste Rücksicht auf ihn,

Mit befriedigtem Ausdruck neigte die Commerzienräthin den Kopf. Herr Cohnheim eilte auf seine Tochter zu und küßte sie zärtlich auf die Stirn. Anna stand auf.

Er besucht, wie er mir erzählt hat, seit er hier zur Kriegsschule commandirt ist, die Gesellschaften der haute finance sehr fleißig und amüsirt sich sehr gut dort. Er wird gewiß auch heute hier beim Commerzienrath sein in gefährlicher Nähe der schönen Augen des Fräulein Cohnheim.“