United States or Peru ? Vote for the TOP Country of the Week !


Solches sagte Carlo besonders der Vasallen des Herzogs wegen, die ihn mit mißtrauendem Auge ansahen.

Sie standen auf und verabschiedeten sich lärmend. Die beiden Brüder waren wieder allein in der Wirtsstube. Es war die Stunde, um die sie sonst manchmal zu schlafen pflegten. Das ganze Wirtshaus versank in Ruhe wie immer um diese Zeit der ersten Nachmittagsstunden. Geronimo, den Kopf auf dem Tisch, schien zu schlafen. Carlo ging anfangs hin und her, dann setzte er sich auf die Bank.

Das kleine Anwesen wurde verkauft, die beiden Brüder waren obdachlos und arm und verließen das Dorf. Carlo war zwanzig, Geronimo fünfzehn Jahre alt. Damals begann das Bettel- und Wanderleben, das sie bis heute führten. Anfangs hatte Carlo daran gedacht, irgendeinen Verdienst zu finden, der zugleich ihn und den Bruder ernähren könnte; aber es wollte nicht gelingen.

»Laß sein, Carlosagte der Wirt. »Die zwanzig Zentesimi schenk ich deinem Bruder; ich hab ihm ja auch zugehört. Guten Morgen.« »Danksagte Carlo. »Im übrigen, so eilig haben wir’s nicht. Wir sehen dich noch, wenn du von den Hütten zurückkommst; Bormio bleibt am selben Fleck stehen, nicht wahrEr lachte und ging die Holzstufen hinauf.

Was hat es für einen Sinn, auf der Straße stehenzubleiben! Die Sonne brennt. In einer Stunde sind wir an Ort und Stelle. VorwärtsCarlo berührte den Arm Geronimos wie immer, und so gingen sie langsam weiter, der Gendarm hinter ihnen. »Carlo, warum redest du nichtfragte Geronimo wieder. »Aber was willst du, Geronimo, was soll ich sagen?

Nun öffnet Carlo den mittleren Teil, der durch einen Schieber nochmals verschlossen ist, und fühlt drei Zwanzigfrankenstücke. Einen Augenblick denkt er daran, zwei davon zu nehmen, aber rasch weist er diese Versuchung von sich, nimmt nur ein Goldstück heraus und schließt die Börse zu.

Als der Fürst zurückkehrte, begrüßte er den ungetreuen Freund auf das herzlichste; er hatte die Verhandlungen zwischen ihm und der Familie des Getöteten geführt und es durch seinen Einfluß zu einem Vergleich gebracht; so daß Carlo zum großen Schmerze der Fürstin nach Neapel zurückkehrte.

Carlo stand vor seinem Bruder und sah ihn daliegen mit dem gedunsenen Gesicht, mit den bläulichen Lippen, das feuchte Haar an der Stirne klebend, um viele Jahre älter aussehend, als er war. Und langsam begann er zu verstehen. Nicht von heute konnte das Mißtrauen des Blinden sein, längst mußte es in ihm geschlummert haben, und nur der Anlaß, vielleicht der Mut hatte ihm gefehlt, es auszusprechen.

»Gewißsagte Carlo. »Bis jetzt sind es zwei Lire und dreißig Zentesimi; und hier ist noch österreichisches Geld, vielleicht eine halbe Lira.« »Und zwanzig Frankenund zwanzig Frankenrief Geronimo. »Ich weiß es jaEr torkelte in die Stube und setzte sich schwer auf die Bank. »Was weißt dufragte Carlo. »So laß doch die Späße! Gib es mir in die Hand!

Ich äußerte ihr meine Verwunderung, daß sie schon zehn Monate allein stehe, ohne von allen Seiten umworben zu werden. Ich bin wählerisch, sagte sie. Ich war zu glücklich mit meinem Carlo, um mich der Gefahr auszusetzen, mich an jemand zu binden, der mich weniger liebte als er.