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»Ich weiß doch, daß du lügst!... Immer lügst du!... Schon hundertmal hast du gelogen!... Auch das hast du für dich behalten wollen, aber Angst hast du bekommen, das ist esCarlo senkte den Kopf und antwortete nichts. Er faßte wieder den Arm des Blinden und ging mit ihm weiter. Es tat ihm weh, daß Geronimo so sprach; aber er war eigentlich erstaunt, daß er nicht trauriger war.

Wahrhaftignichts hat sich geändert, dachte Carlo ... Nun hab ich gar für ihn gestohlenund auch das ist umsonst gewesen. Die Nebel unter ihnen wurden immer dünner, der Glanz der Sonne riß Löcher hinein.

Und nun raten Sie einmal, wer es war? Doch nicht der verrückte Bariton, Tobia Seresi? Noch toller! Noch erstaunlicher! So abenteuerlich, daß ich Ihnen nicht raten würde, dies zu erfinden, und nicht zumuten könnte, es zu glauben, wenn ich es nicht erlebt hätte: Sor Carlo, der Mann meiner Witwe! Das ist stark, sagte ich.

Nun begab es sich, daß Carlo im Duell einen Edelmann aus der Familie Capece erstach und aus Neapel fliehen mußte: er begab sich nach Salerno, wo ihn die Fürstin Romandina auf das liebevollste aufnahm, eingedenk der Freundschaft ihres Gatten. Allmählich entbrannten aber die beiden in Liebe füreinander, und eine Abwesenheit des Fürsten benutzend, verrieten sie ihn, sie den Gatten und er den Freund.

Es war, als schämten sich seine Augen des Lichts, das ihnen gewährt war, und von dem sie dem blinden Bruder keinen Strahl schenken konnten. »Bring mir Weinsagte Geronimo, und Carlo ging, gehorsam wie immer. Während er die Stufen aufwärts schritt, begann Geronimo wieder zu singen. Er hörte längst nicht mehr auf seine eigene Stimme, und so konnte er auf das merken, was in seiner Nähe vorging.

Die Nebel zerteilten sich. Nach langem Schweigen sprach Geronimo: »Es wird warmEr sagte es gleichgültig, selbstverständlich, wie er es schon hundertmal gesagt, und Carlo fühlte in diesem Augenblick: für Geronimo hatte sich nichts geändert. Für Geronimo war er immer ein Dieb gewesen. »Hast du schon Hungerfragte er.

Wie lang hab ich schon kein Goldstück angefühlt!« »Was gibt’sfragte Carlo. »Was redest du daGeronimo war oben und griff mit beiden Händen nach dem Kopf seines Bruders, ein Zeichen, mit dem er stets Freude oder Zärtlichkeit auszudrücken pflegte. »Carlo, mein lieber Bruder, es gibt doch gute Menschen

Seit vorigem Winter erhielt Garavan einen eigenen Bahnhof, der fast eine zu große Erleichterung des Verkehrs für diejenigen Wintergäste schafft, die in Monte Carlo durch schädliche Aufregung beim Spiel, den Rest ihrer Gesundheit gefährden. Fast alle wichtigen Reiz- und Genußmittel des Pflanzenreichs dankt der Culturmensch den wilden Völkern.

Er mußte doch irgendeinen Grund dazu gehabt haben?... Und Carlo suchte in seiner Erinnerung, ob er sich nicht irgendwo jemanden zum Feind gemacht, der nun einen anderen hergeschickt hatte, um sich zu rächen ... Aber soweit er zurückdenken mochte, nie hatte er jemanden beleidigt, nie irgendeinen ernsten Streit mit jemandem vorgehabt.

Geronimo schlief noch immer den schweren Schlaf des Betrunkenen. Und Carlo dachte an den Tag, der morgen war; und ihn schauderte. Er dachte an die Nacht nach diesem Tage, an den Tag nach dieser Nacht, an die Zukunft, die vor ihm lag, und Grauen erfüllte ihn vor der Einsamkeit, die ihm bevorstand. Warum war er abends nicht mutiger gewesen?