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Aktualisiert: 29. Juni 2025


Es war ein Tag wie tausend andere. »Der Turm von Boladoresagte Geronimo. Carlo blickte auf. Er wunderte sich, wie genau Geronimo die Entfernungen berechnen konnte: wirklich war der Turm von Boladore am Horizont erschienen. Noch von ziemlich weither kam ihnen jemand entgegen. Es schien Carlo, als sei er am Wege gesessen und plötzlich aufgestanden. Die Gestalt kam näher.

Er gebot Giovanna und Antonello tiefstes Schweigen. Die Fürstin hatte von der Unterredung durch ihre Spione erfahren und machte sich auf Gift gefaßt, weshalb sie täglich Gegengifte und Elixiere einnahm. Auch Carlo sandte sie durch den Sohn einer alten Dienerin Botschaft von dem Vorgefallenen und ihren Befürchtungen.

In Bordighera, das damals noch nicht auf großen Fremdenverkehr eingerichtet war, fanden wir in einer deutschen Pension gutes Unterkommen, blieben etwa eine Woche und besuchten das Paradies der Faulenzer und Gauner, Monte Carlo, das mich nicht bloß enttäuschte, sondern auch gründlich anwiderte.

»Vielleicht war er auch nicht wahnsinnig ... aber es gibt Menschen, die mit uns armen Leuten Späße machen ...« »Ehschrie Geronimo, »Späße? – Ja, das hast du noch sagen müssendarauf habe ich gewartetEr trank das Glas Wein aus, das vor ihm stand. »Aber, Geronimorief Carlo, und er fühlte, daß er vor Bestürzung kaum sprechen konnte, »warum sollte ich ... wie kannst du glauben ...?«

»Guten Morgen, Herr Tenellisagte Carlo und blieb vor ihm stehen. »Es ist nun einmal sosagte der Gendarm, »ich muß euch vorläufig beide auf den Posten nach Boladore führen.« »Ehrief der Blinde. Carlo wurde blaß. ›Wie ist das nur möglich?‹ dachte er. ›Aber es kann sich nicht darauf beziehen. Man kann es ja hier unten noch nicht wissen.‹

Sie traten auf die Landstraße, die im Dämmerschein vor ihnen lag. Carlo ergriff den linken Arm seines Bruders, und beide schritten schweigend talabwärts. Schon nach kurzer Wanderung waren sie an der Stelle, wo die Straße in langgezogenen Kehren weiterzulaufen beginnt. Nebel stiegen nach aufwärts, ihnen entgegen, und über ihnen die Höhen schienen von den Wolken wie eingeschlungen.

Und als die anderen verwundert aufblickten, gab er lächelnd die Erklärung: »Na ja, sehr einfach. Wenn man sich in der Stadt langweilt, fährt man in die schöne Umgebung. Dort nach Monte Carlo, hier bei uns auf eins der Güter in der Nachbarschaft. Da ist es dann amüsanter

Für die Reisenden, welche von Italien her nach Tirol wollten, war es die letzte Rast vor der Höhe. Zu langem Aufenthalte lud es nicht ein, denn gerade hier lief die Straße ziemlich eben, ohne Ausblicke, zwischen kahlen Erhebungen hin. Der blinde Italiener und sein Bruder Carlo waren in den Sommermonaten hier so gut wie zu Hause. Die Post fuhr ein, bald darauf kamen andere Wagen.

Und wenn auch Carlo nach so vielen Jahren nicht mehr die brennende Qual verspürte, mit der ihn früher jedes Leuchten der Sonne, der Anblick jeder freundlichen Landschaft erfüllt hatte, es war doch ein stetes nagendes Mitleid in ihm, beständig und ihm unbewußt, wie der Schlag seines Herzens und sein Atem. Und er war froh, wenn Geronimo sich betrank.

»Nunerwiderte Carlo, »es kann nur so sein, wie ich dir gesagt habeSeine Stimme zitterte ein wenig. »Was hast du gesagtfragte Geronimo. »Es war vielleicht ein Wahnsinniger.« »Ein Wahnsinniger? Das wäre ja vortrefflich! Wenn einer sagt: ›Ich habe deinem Bruder zwanzig Franken gegeben,‹ so ist er wahnsinnig! – Eh, und warum hat er gesagt: ›Laß dich nicht betrügen‹eh

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insolenz

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