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Wie den Purpur des Altertums kostbar wog man ihn mit Gold auf, und sein Duft wurde gepriesen in Lied und Sang. Herrscher tranken ihn und hohe Frauen und küßten die Tropfen vom Rande des Bechers. Der Reichtum zog ins Kloster, und wie der Keller sich leerte vom Wein, füllten sich die Schreine mit prunkenden Schätzen.

Wo ein Hänfling meine Liebe, Eine Blume meine Lust, Und der schmerzlichste der Triebe Noch ein Fremdling dieser Brust. War der Himmel auch umzogen, Heiter strahlte doch mein Sinn Und auf spiegelhellen Wogen Taumelte das Leben hin. Spielend in dem Strahl der Sonne, Lockte mich des Bechers Rand, Und ich trank der Liebe Wonne Und ihr Gift aus seiner Hand.

Aber die Maid an seiner Seite schien deß nicht zu achten; sie kehrte im Gehen ihr Angesicht noch einmal freundlich zu mir hin und sagte: »Gedenket des Bechers zeitig genug und kommet, wenn wir zu Tische sitzen, daß ich ihn Euch credenzeDamit giengen die Beiden hindann und mir schien’s, als wäre er unmuthig, daß sie mir das Gespräch gegönnt hatte.

Wünschend saust mein ungestilltes Blut, Doch er raubt mir schon im Niederschweben Jeden Traum und jedes goldne Gut. Meiner Schätze waren funkelnd viele, Doch ich fühl' an meines Bechers Rand Seines Schattenmundes wilde Kühle Und am Griffe seine Schattenhand. Schritt ich so verloren in die Lande, Ließ mein Wandern keine Spur zurück.

Hast du ihm schon zugeschaut, Germano, wie er bei seinem kargen Mahle in dem durchsichtigen Kristall des Bechers sein Wasser mit den drei oder vier blutroten Tropfen Sizilianers färbt, welche er sich gönnt? wie sein aufmerksamer Blick das Blut verfolgt, das sich langsam wölkt und durch den lautern Quell verbreitet? oder wie er den Toten die Lider zuzudrücken liebt, so daß es zur Höflichkeit geworden ist, den Vogt wie zu einem Fest an die Sterbelager zu bitten und ihm diese traurige Handlung zu überlassen?

Er küßte ihre Hand und wollte aufstehn; aber wie im Traum das Seltsamste aus dem Seltsamsten sich entwickelnd uns überrascht, so hielt er, ohne zu wissen, wie es geschah, die Gräfin in seinen Armen, ihre Lippen ruhten auf den seinigen, und ihre wechselseitigen lebhaften Küsse gewährten ihnen eine Seligkeit, die wir nur aus dem ersten aufbrausenden Schaum des frisch eingeschenkten Bechers der Liebe schlürfen.

"Den Becher soll unser Christoph dennoch haben", sagte er endlich. Und so geschah es. Nach einigen Tagen hatte er den Becher an einen Sammler solcher Pretiosen um einen guten Preis verhandelt; von dem Geld aber ließ er den Denkstein für das Grab des kleinen Christoph machen. Er ließ eine Marmortafel darin einlegen, auf welcher das Bild des Bechers ausgemeißelt wurde.

Amors Pfeil der Pfeil heut gleichet, Sieh, wie er zur Jungfrau ziel; Wie der Fisch zum Fische streichet Und in Wogenschimmer spielt. Nach des Bechers süßem Weine Greift der Wassermann und trinkt, Bär und Hund, der groß und kleine, Tanzen, der Triangel klingt. Pegasus mit Wiehern schreiet Zu dem kleinen Pferde hier, Des Zentauren Lust sich zweiet Zu der Jungfrau, zu dem Tier.

Gedankenvoll sah er in den Becher, den er noch immer in der Hand hielt, und glaubte, wenn die Bläschen des alten Weines zersprangen und in Kreisen verschwebten, das Bild der Geliebten aus dem goldenen Boden des Bechers auftauchen zu sehen.

Mit sicherm Griffe bemächtigte sie sich des Bechers, den das überraschte Mädchen ohne Kampf und Widerstand fahren ließ, führte ihn kredenzend an den eigenen Mund und bot ihn dem Höfling mit den einfachen Worten: "Dir und dieser zum Segen!" Wulfrin leerte den Becher ohne jegliche Furcht. Palma stand bestürzt und beschämt.