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Er hatte mit Bestimmtheit abgelehnt und knurrte und brummte auf dem Baronshofe umher; auch Hedda und selbst August brummten, denn der Alte hatte ihnen zu verstehen gegeben, er wünsche nicht, daß sich irgend einer vom Baronshofe an dem Firlefanz da unten beteilige. Es war heiß um diese Mittagstunde, und die ganze Empfangsdeputation schwitzte.

An einem der letzten Oktobertage war Axel auf Döbbernitz eingetroffen. Irgend eine Botenfrau hatte es auf dem Baronshofe erzählt. Es dauerte auch nicht lange, so fand sich Axel persönlich ein. Ein eleganter Parkwagen, prächtig bespannt, hielt eines Vormittags vor der Veranda.

Fritz warf seinen Stummel fort. »Die Zigarre war gutbemerkte er. Auf dem Baronshofe mußten die drei erst August suchen, um sich anmelden zu lassen. In der Mittagshitze lag das Gehöft wie ausgestorben da. Selbst das Hühnervolk hatte den Schatten aufgesucht und sich unter den Akazien im warmen Sande eingekuschelt.

Der Mond hatte einstmals, vor Jahrhunderten, dies kleine Oberlemmingen entstehen sehen. Ein versprengter Wendenstamm hatte hier, auf den beiden Höhen, während das Tal selbst noch See war, seine Pfahlbauten errichtet. Und dann war das Wasser gefallen, und sässige Leute hatten sich angesiedelt und zum Pfluge gegriffen. Auf dem Baronshofe erhob sich das erste Schloß, mit festen Mauern und Wallgräben.

»Siehst du, Hedda, und da freue ich mich jetzt schon darauf, mit Dir zusammen im Schlosse von Döbbernitz Ordnung und Behaglichkeit schaffen zu können. Wir gehn zimmerweise vor, und für jedes Zimmer lasse ich dich extra vom Baronshofe holen, damit das Vergnügen länger dauert.

Eines Tages erschien ein Telegraphenbote auf dem Baronshofe. Das war an sich schon ein Ereignis. Hedda entsann sich nicht, daß sie jemals ein Telegramm in Empfang genommen habe, der Freiherr aber hatte vor achtzehn Jahren das letzte erhalten, das ihm den Konkurs eines Berliner Finanzgeschäfts ankündigte, mit dem er in Verbindung gestanden, und das ihm deshalb in recht unangenehmer Erinnerung war.

Er hatte seine Frau und vier blühende Kinder hinsterben sehen. Die Dörthe war seine Letzte, aber er hatte es nicht gelitten, daß sie ihm die Wirtschaft führte. Sie sollte »die Welt kennen lernen«, wie er sich ausdrückte, und das fing damit an, daß sie auf dem Baronshofe in Dienst trat.

Würde es nicht eine ewige Qual sein!? Warum ließ sich diese unselige Liebe nicht ausreißenwarum mußte sie fortleben und immer neue Schmerzen erzeugen!? Als Hedda auf dem Baronshofe eintraf, gab August ihr mit geheimnisvoller Miene einen Brief. Ein Kind hätte ihn gebracht, und da auf dem Umschlage stand: »An Baronesse Hedda Hellstern.

Es war gut, daß es auf dem Baronshofe so viel Arbeit gab. Das ließ sie wenigstens tagsüber nicht allzuviel zum Grübeln und Nachdenken kommen. Aber wenn sie zu Bett gegangen war, dann kamen Erinnerung und Schmerz mit arger Gewalt über sie, und in ihrer Kraftlosigkeit und ihrem Mangel an Beherrschung weinte sie sich allabendlich in den Schlaf.

Es gab immer einen kleinen Kampf zwischen ihm und Hedda, wenn die letztere Handwerker ins Haus bestellte, um die notwendigsten Ausbesserungen vornehmen zu lassen. Das Zimmer, das Hedda bewohnte, war das freundlichste auf dem ganzen Baronshofe.