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Die letzten beiden Tage hatten wir sogar Sturm; Zittel und Ascherson waren seekrank, Schweinfurth, Noël und ich hielten uns vortrefflich; aber Zittel mußte einen ganzen Tag im Bette liegen, da er sich stark erkältet hatte und heftige Halsschmerzen bekam. Und doch war es so warm. 20 Grad im Schatten.

Da Ascherson, Jordan und Remelé noch zurückblieben, um mit einem anderen Zuge nachzufahren, so lud Herr v. Jasmund uns ein, in sein Coupé zu steigen. Die Generalkonsuln in Alexandrien bekommen jedesmal ein eigenes Coupé, wenn sie reisen.

Ascherson fand aus den mitgebrachten Pflanzen die grösste Uebereinstimmung mit denen, welche er durch eigne Anschauung auf den Inseln des Mittelmeeres kennen gelernt hatte. An grossen Bäumen, welche besonders auf dem Plateau und in den nach Norden zu gehenden Thälern vorkommen, nennen wir die kleinblättrige immergrüne Eiche, die oft 150' hohe Cypresse, die Thuya und den Wachholderbaum.

Zittel durchforschte noch einmal die interessanten Schichten des Nilufers, Jordan operirte mit dem Theodolit, Ascherson suchte mit seinem Diener Korb Pflanzen und Herr Remelé photographirte im Tempel; nur ich selbst hatte meine Thätigkeit geschlossen, denn mit der Erreichung des Nils hatte die Reise ihr Ende erreicht.

Zuerst hatten Noël und ich, Ascherson und Zittel je eine Cajüte für uns, als aber dann in unsere Cabinen noch fremde Leute hineingesteckt wurden, tauschten wir derart, daß wir Vier zusammenkamen.

Ascherson keineswegs so gering gewesen ist, wie wir fürchteten. Gab es auch manchmal ganz vegetationslose Strecken, so boten aber gerade die Oasen in der Zeit, als wir dort waren, ein um so reicheres Pflanzenleben. Prof. Jordan hat alle wichtigen Punkte astronomisch bestimmt. Täglich wurden Breitenbestimmungen gemacht und die Declination der Magnetnadel notirt.

Hervorheben müßte ich noch, daß es Prof. Ascherson gelungen ist, nachzuweisen, daß nicht Farafrah die Oase Trinythis der Alten ist, sondern daß dieser Name mit der =Oasis magna= in Verbindung gebracht werden muß. Was die archäologischen Ergebnisse anbetrifft, so beruhen dieselben auf genauen photographischen Bildern, welche die Expedition von den Tempeln in Chargeh und Dachel gemacht hat.

Bei meiner Nachhausekunft fand ich Zittel und Ascherson vor. Sie waren beide über Rom und Neapel Nachmittags in Brindisi eingetroffen und Ascherson hatte den kurzen Aufenthalt schon benutzt, um zu botanisiren; ganz mit Pflanzen beladen kam er nach Hause. Wir dinirten noch gemeinschaftlich und gingen dann um 7 Uhr an Bord.

Jedes Schiff hatte nämlich an seinem hinteren Theile zwei kleine Cabinen; in unserem bezogen Zittel und ich die eine, Ascherson die andere; letztere diente zugleich als Speisesaal und als Ort, wo unsere Kisten standen; beide Cajüten waren durch einen nicht näher zu bezeichnenden Ort getrennt, dessen unangenehme Einschaltung wir aber dadurch unschädlich machten, daß wir uns Allen den Zutritt verboten.

Wir verteilten uns also in die zwei Schiffchen und zwar so, daß Zittel, Ascherson und ich mit zwei europäischen Dienern das eine, Herr Remelé und Jordan mit drei ebenfalls europäischen Dienern das andere Schiff einnahmen. Räumlich waren letztere besser daran, als wir, denn bei gleich großen Cajüten waren sie zu Zweien, wir aber zu Dreien.