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Aktualisiert: 7. Juni 2025
Das Diplomatengesicht des Hofrath Brünings schien sich bei diesen Worten in etwas zu verlängern, und seine Nase noch um ein merkliches spitziger zu werden, als sie ohnehin bereits war. Herr Wippermann begann sich unter Kopfschütteln zu räuspern und stampfte unwillig seine Feder auf.
Auf Wiedersehen beim Abendessen, meine Herren! rief der Graf, worauf Brünings und Wippermann sich in das anstoßende Zimmer zurückzogen, Windt aber durch die Hauptthüre abtrat, nicht ohne einen Blick voll Theilnahme und Besorgniß auf den Jüngling fallen zu lassen. Die beiden Söhne des hohen Hauses standen einander allein gegenüber.
Derselbe hat mit dem Erbherrn und dem Vice-Admiral William eigene Verträge abgeschlossen für den zu erwartenden Todesfall der Frau Großmutter, und geben Sie Acht, liebster Herr Graf, wenn sie die Augen zuthut, so wird es heißen: »Sie haben meine Kleider getheilt und um meinen Rock haben sie das Loos geworfen; ja ich vermuthe fast, sie haben dies bereits gethan, denn ich hörte neulich ein Vöglein pfeifen, unter uns gesagt, Herr Wippermann hat geplaudert, als ich ihn jüngst in einen Austernkeller mitnahm und seine sonst schwere Zunge mit Champagner löste; die Sache soll so abgekartet sein, daß der Erbherr Varel und Kniphausen behält, so wie die Güter in Holland, wenn er sie nämlich wieder bekommt, der Admiral aber die Herrlichkeit Doorwerth mit allen ihren Schlössern, Dörfern, Höfen, Wonnen und Weiden, Aeckern und Wiesen und auch ein hübsches Stück Busch; dafür findet er den Grafen Johann Carl mit Geld ab und tritt in dessen ganzes Erbrecht ein.
Die Thüre ging auf, die Herren traten unter Verbeugungen ein; es waren der Hofrath Brünings, der Rath Melchers, der Secretär Wippermann und der Haushofmeister Windt, der immer noch den alten Titel hatte, der aber zu Dem, was er wirklich leistete und geleistet hatte, wenig paßte. Ich grüße Sie, meine Herren!
Sagen Sie, bester Herr Rath Melchers, dem Bevollmächtigten meines ältesten Enkels Herrn Hofrath Brünings die neu zu Papier gebrachten Vergleichsbedingungen, und Sie Herr Secretär Wippermann, nehmen Alles genau zu Protocoll. Sie, mein lieber Windt, theilen dann den geehrten Herren das Weitere mit, und dann berathen Sie gemeinschaftlich, während ich mich zurückziehe, allseits nach bester Einsicht.
Der Erbherr vermochte es nicht über sich, nach dem, was ihm gesagt worden war, vor die Augen seiner Beamten zu treten, und der Hofrath Brünings zog aus der Tasche seiner brocatnen Weste eine goldene Dose, tippte darauf, bot sie dem Gefährten, nahm dann selbst eine Prise, und flüsterte leise zu dem Secretär: Geben Sie acht, lieber Herr Wippermann!
Warten! antwortete kurz und rasch der Graf, und murmelte halblaut durch die Zähne: Hat es sehr eilig, das #ancien régime!# – Dann sagte er laut: Nehmen Sie, Herr Hofrath Brünings, ein wenig Akt von dem, was der Großbotschafter der #chère grand Mère# auszurichten und vorzubringen hat, und Sie, Herr Secretär Wippermann, thun, als haben Sie eine Schreiberei vor, und schreiben ein wenig nach, denn in unsern Angelegenheiten darf kein Wort auf die Erde fallen und verloren gehen.
In dem jener Wand, durch welche die Gräfin gekommen und gegangen war, entgegengesetzten Zimmer, welches vor kurzem der Hofrath Brünings und der Secretär Wippermann betreten hatten, hofften beide, nachdem sie den laut genug geführten Streit und die Stimme der Gräfin mit innerm Beben vernommen hatten, lange und vergebens darauf, wieder zu ihrem Gebieter beschieden zu werden, oder ihn bei sich eintreten zu sehen.
Eines Tages, als Sophie eben ihre Lieblinge, die Katzen fütterte, trat Ludwig mit einem Briefe zu ihr und sagte mit einer recht bitter ironischen Miene: Mein Berichterstatter aus der Heimath, Herr Rath Wippermann, früher Secretär meines Vetters, des Reichsgrafen, der so gütig ist, mir zuweilen mitzutheilen, wie es zu Hause steht, meldet mir als neueste Neuigkeit, daß Seine Erlaucht, Graf Wilhelm, sich bewogen gefunden hat, über alle und jede Hindernisse sich zu erheben, und seiner mit Madame Sara Margarita Gardes eingegangener Gewissensehe jetzt auch das öffentliche, kirchlich und weltlich gültige Sigill aufzudrücken.
Ich habe von Tag zu Tag weniger Zeit zum Briefschreiben, sprach Windt zu seiner Frau: ach! es ist jammerschade, daß du keine Federheldin geworden bist, liebe Jule, du müßtest sonst mein Geheimschreiber sein, mein Wippermann. Bin froh, sehr froh, lieber Windt, bin sehr froh darüber, hätte sonst noch mehr zu thun! vertheidigte sich Frau Windt.
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