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In besseren Kreisen stritt man sich darüber, daß eine Gewissensehe vorliege, daß Wolf Dietrich sich eine compromessa cattolica zurecht gestutzt, eine eigene Theologie gebildet habe, wie das unter Kaiser Maximilian II. nicht eben selten war. Diese Auffassung fand lebhafte Unterstützung in geistlichen Kreisen, soweit solche noch nicht vom Arm des Gebieters getroffen worden waren.

Eines Tages, als Sophie eben ihre Lieblinge, die Katzen fütterte, trat Ludwig mit einem Briefe zu ihr und sagte mit einer recht bitter ironischen Miene: Mein Berichterstatter aus der Heimath, Herr Rath Wippermann, früher Secretär meines Vetters, des Reichsgrafen, der so gütig ist, mir zuweilen mitzutheilen, wie es zu Hause steht, meldet mir als neueste Neuigkeit, daß Seine Erlaucht, Graf Wilhelm, sich bewogen gefunden hat, über alle und jede Hindernisse sich zu erheben, und seiner mit Madame Sara Margarita Gardes eingegangener Gewissensehe jetzt auch das öffentliche, kirchlich und weltlich gültige Sigill aufzudrücken.

»Der junge Sohn aus der Gewissensehe, welche der Erbherr mit Demoiselle Sara Gerdes geschlossen hat, und bei dem der Herr Vice-Admiral Pathenstelle versah, ist hier in Hamburg, wo die Mutter im Palast der hochseligen Frau Großmutter ihre Wochen hielt, auf die Namen William Friedrich getauft worden, und befindet sich wohl.

Der Erbherr hat zu Varel seinem Pfarrer Hansing anderthalb Jahre nach dem Tode der holdseligen Erbherrin Ottoline erklärt, daß er als Wittwer, durch Familienverhältnisse und aus andern Gründen zu einer anderweit standesgemäßen Verbindung nicht schreiten wolle, aber auch nicht ohne Liebebeglückung durch das ihm noch vergönnte Leben zu wandeln gedenke, und feierlich jene seine Geliebte zur Stellvertreterin seiner verewigten Gemahlin erkoren und ernannt, mit der er, in vor Gott gültiger Gewissensehe zu leben gedenke, auch ohne die formelle kirchliche Sanction, mit dem Vorbehalt, die letztere so wie die Erhebung seiner zweiten Lebensgefährtin zur rechtmäßigen Gemahlin und Reichsgräfin zu einer ihm geeignet scheinenden Zeit nachzuholen