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Aktualisiert: 14. Juni 2025
Was soll denn noch alles vorgefallen sein? – Komm’, Else, du mußt deine Medizin nehmen.« So endete dieses Gespräch. Die Krankheit trat wieder in ihre Rechte. Es wurde spät. Jeder Laut auf dem Gute erstarb, und noch immer war Wilms nicht heimgekehrt. Erst als die große Kastenuhr bereits die elfte Stunde gemeldet hatte, hörten die beiden Schwestern seinen Wagen durch den Torweg rollen.
Das konnte ihm niemand verwehren, die Straße war frei. Wenn Hedwig vorüberkam, schüttelte er sich und grinste in sich hinein. »Er wird mir noch mal das Haus über dem Kopf anstecken,« murmelte Wilms einmal ingrimmig. Hedwig redete ihm das aus.
Darin besteht schließlich unser ganzes Christentum. – Was ich sagen wollte – – Ihre liebe Frau – – – Sie bangen sich doch wohl schon sehr nach ihr?« Wilms nickte und rauchte in langen Zügen weiter. Ja, es fehlte ihm etwas, er sehnte sich nach irgend etwas, sein Haus erschien ihm jetzt oft so leer und freudlos, und dennoch zog sich sein Herz vor Furcht zusammen, wenn er an Elses Rückkehr dachte.
Wilms war nur überreizt, unter ihrer Pflege würde ihm die Gesundheit schon wiederkehren, und die Lust am Leben, und die Lust an ihr. Trotzig zog sie das Goldherz aus ihrem Kleide, das sie der Toten mit fester Hand abgenommen, und las mit ihren roten zitternden Lippen den Namen »Wilms«.
Grau und gespenstig tauchten Männer und Frauen aus den Wolken hervor, und verschwanden bald wieder, als hätte sie der Boden eingesogen. »Wie steht’s mit den Kartoffeln, Karl?« fragte Wilms endlich einen jungen, flachsköpfigen Burschen, der tiefgebückt die gesammelten Knollen in einen Korb warf. »Der Herr weiß ja – der Regen – es dauert schon zu lang.«
Heute zeigte sich der Viehhändler indes sehr aufgeregt. Er schritt gleich auf den Landmann zu und pflanzte sich prustend und atemholend vor ihm auf. »Herr Wilms,« begann er unvermittelt und fuchtelte mit seinem Stock hin und her. »Was soll das heißen? – Was ist denn geschehen – bei Ihnen zu Haus? Als ich vorbeigefahren bin ...«
»Nein – nicht – bitte, Wilms – laß mich nicht mehr hinein.« »Ja – aber – Heting, warum denn?« »Weil – weil ich mich vor ihr fürchte,« kam es bebend über ihre Lippen. Der Pächter starrte sie an – verständnislos – und faßte sich an den Kopf. Noch wußte der Hofpächter ja nicht, was sich heute morgen zwischen den beiden Schwestern abgespielt hatte.
»Ja, ja« – Wilms ballte die Fäuste, und in sein ernstes, ehrliches Antlitz gruben sich tiefe Falten. Wie er sich jetzt langsam und ermüdet auf einen eisernen Pflug niederließ, der auf dem kotigen Acker herumlag, da hätte man ihn für einen alten, gebrochenen Mann halten können. Und er zählte doch erst zweiunddreißig Jahre und stand in der Blüte der Kraft.
Wilms, Ihre kleine Schwägerin ist ja vor ein paar Tagen aus Stralsund zurückgekommen. Ich sah sie gerade aus dem Wagen steigen, als sie in das Haus Ihres Schwiegervaters ging. Ein strammes Ding, so groß« – Herr Rosenblüt zeigte eine gigantische Höhe – »die nehmen Sie sich – die wird hier schon Ordnung schaffen.
Die Kranke lag und hatte die Augen geschlossen, aber unter den gesenkten Wimpern lenkte sie heimlich ihren Blick von Wilms auf Hedwig und von dem Mädchen wieder spähend auf den Mann. Doch ihrem Argwohn wurde keine Nahrung zugeführt. Die beiden saßen sich gegenüber, als wären sie sich völlig fremd und gleichgültig.
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