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Aktualisiert: 10. Juli 2025
Es war ein Augenblick qualvollen Kampfes: beinahe hätte er das Gläschen genommen und die verlockend duftende, helle Flüssigkeit in den Mund gegossen; aber er blickte Wasili Andrejitsch an, erinnerte sich an sein Gelöbnis, erinnerte sich an die vertrunkenen Stiefel, erinnerte sich an den Böttcher, erinnerte sich an seinen Jungen, dem er versprochen hatte, ihm zum Frühjahr ein Pferd zu kaufen; er seufzte und lehnte den Branntwein ab.
Mitunter fiel sein Blick auf Merkstangen, so daß er wußte, daß sie noch auf dem Wege fuhren und es für ihn nichts zu tun gab. Wasili Andrejitsch führte die Zügel, überließ aber meist dem Pferde, selbst dafür zu sorgen, daß sie auf dem Wege blieben.
Die Geschäfte!« erwiderte Wasili Andrejitsch. »Was man in einer Stunde versäumt hat, bringt man in einem Jahre nicht wieder ein,« fuhr er fort und dachte dabei an den Wald und an die Händler, die ihm bei diesem Kaufe zuvorkommen konnten. »Wir werden ja doch wohl hinkommen?« wandte er sich an Nikita.
»Nimm fürlieb, Wasili Andrejitsch,« sagte der Alte. »Das geht schon nicht anders: dem Feiertag zu Ehren muß man ein Gläschen trinken.« Der Anblick und der Geruch des Branntweins, namentlich jetzt, wo er durchgefroren und ermattet war, versetzten Nikita in starke Erregung.
»Ich will sagen, daß wir auf dem Felde von Sacharowka sind. Nun seh mal einer, wohin wir geraten sind!« »Quatsch!« erwiderte Wasili Andrejitsch, der jetzt in durchaus ungekünstelter, bäuerlicher Sprache redete, ganz anders als zu Hause.
Gib mal die Peitsche her, Nikita!« rief Wasili Andrejitsch; er freute sich augenscheinlich über seinen Sohn, der sich hinten auf die Kufen gekauert hatte. »Wart, ich will dich! Lauf zu deiner Mutter, du Schlingel!« Der Knabe sprang ab. Der Braungelbe beschleunigte seinen Paßgang, schüttelte sich und ging in Trab über.
Der Schnee lag in diesem Jahre nicht tief, so daß man überall gehen konnte; aber an einzelnen Stellen reichte er doch bis ans Knie und füllte von oben her einen Stiefel Nikitas voll. Nikita ging hin und her und tastete mit den Füßen und mit der Peitsche; aber ein Weg war nirgends. »Nun, wie steht's?« fragte Wasili Andrejitsch, als Nikita wieder zum Schlitten herankam.
»Wenn uns doch jemand bis an den Scheideweg bringen könnte,« sagte Wasili Andrejitsch. »Gewiß, das kann geschehen,« antwortete der älteste Sohn. »Peter kann ja anspannen und euch bis an den Scheideweg begleiten.« »Nun, dann spann an, liebster Freund. Ich werde dir dafür sehr dankbar sein.«
»Ich werde schon einen Platz finden,« antwortete Nikita. »Ich muß nur erst das Pferd zudecken; ganz in Schweiß ist es geraten, das liebe Tier. Erlauben Sie mal,« fügte er hinzu, und an den Schlitten herantretend, zog er den Sack unter Wasili Andrejitsch hervor.
Ich bin ganz matt. Und das Pferd kann auch nicht mehr.« »Was sollen wir nun also tun?« »Warten Sie einen Augenblick.« Nikita ging nochmals weg und kehrte bald zurück. »Fahren Sie hinter mir her,« sagte er und ging vor dem Pferde voran. Wasili Andrejitsch hatte ganz darauf verzichtet, irgendwelche Weisungen zu geben, sondern tat gehorsam, was ihm Nikita sagte.
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