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Aktualisiert: 29. Juli 2025


Er versprach mir, mich einem gewissen Mann zu empfehlen, und dieser Mann, Warinka, der auf der Wiborger Seite wohnt, leiht gleichfalls Geld auf Prozente. Jemeljan Iwanowitsch sagt, der werde zweifellos geben, dieser ganz bestimmt. Ich werde morgen, mein Engelchen, gleich morgen werde ich zu ihm gehen. Was meinen Sie dazu? Es geht doch nicht ohne Geld!

Wirklich, Warinka, es wäre besser gewesen, die Erde hätte sich unter mir aufgetan, meine Füße wurden kalt, Frösteln lief mir über den Rücken. Ich sah ihn an und er sah mich an, fast als wolle er sagen: »Nun, geh mal jetzt, mein Bester, du hast hier nichts mehr zu suchenso daß ich mich unter anderen Umständen zu Tode geschämt hätte.

Mein Täubchen Warinka! Nun gut, mein Engelchen, also gut! Sie sind zu der Ueberzeugung gelangt, daß es noch kein Unglück ist, daß ich das Geld nicht erhalten habe. Nun gut, ich bin also beruhigt und glücklich. Ich bin sogar froh, weil Sie mich Alten nicht verlassen und jetzt in dieser Wohnung bleiben.

Und was sollte denn aus mir werden, wo bliebe ich dann? Nein, Warinka, mein Herzchen, das müssen Sie sich aus dem Köpfchen schlagen. Was fehlt Ihnen denn bei uns? Wir können uns nicht genug über Sie freuen und auch Sie haben uns gern, also bleiben Sie und leben Sie hier friedlich weiter. Nähen Sie oder lesen Sie, oder nähen Sie auch nicht ganz wie Sie wollen, nur bleiben Sie bei uns!

Und bei dem geht es anders her, dort ist alles bescheiden, harmlos und anständig, ein behaglich tüchtiges Leben. Nun, Warinka, will ich Ihnen noch beiläufig anvertrauen, daß unsere Wirtin eine sehr schlechte Person ist, eine richtige Hexe. Sie haben doch Theresa gesehen, also sagen Sie selbst: was ist denn an ihr noch dran? Mager ist sie wie eine Schwindsüchtige, wie ein gerupftes Hühnchen.

Aber wie, wenn er nichts gibt? Nein, es ist besser, Warinka, man denkt gar nicht daran und quält sich nicht unnütz mit solchen Vorstellungen, die einem schon im voraus jeden Mut rauben. Ich schreibe das nur deshalb, um Sie zu warnen und davor zu bewahren, daß Sie nicht im voraus daran denken und sich mit bösen Gedanken quälen. Tun Sie es nicht! Aber, mein Gott, was würde aus Ihnen werden!

Ich wäre doch jetzt eher zu sterben bereit, als Ihnen nicht zu helfen! Und wenn ich Ihnen nicht helfen könnte, so wäre das mein Tod, Warinka, wirklich mein Tod. Helfe ich Ihnen aber, so fliegen Sie mir schließlich wie ein Vöglein fort, und dann werden Sie von diesen Nachteulen, diesen Raubvögeln, die Sie jetzt aus dem Nestchen locken wollen, einfach umgebracht.

Nein, wirklich, Warinka, was bliebe mir denn ohne Sie noch zu tun übrig?! Ach, Herzchen, Warinka! Da sieht man's, Sie wollen wohl, daß mich ein Lastwagen nach dem Wolkoff-Friedhof führt, daß irgendeine alte Herumtreiberin meinem Sarge folgt und daß man mich dort in der Gruft mit Erde zuschüttet und dann fortgeht und mich allein zurückläßt. Das ist sündhaft von Ihnen, sündhaft, mein Kind!

Ja, es gibt nun einmal solche Menschen, Warinka, es gibt wirklich solche Menschen, die nur an so etwas denken.

Aber nun betrachten Sie mal, was in diesen schwarzen, verräucherten großen Häusern vorgeht, versuchen Sie, sich das einmal vorzustellen, und dann urteilen Sie selbst, ob es richtig war, sich so ohne Sinn und Verstand so gering einzuschätzen und sich so unwürdigerweise einschüchtern zu lassen. Vergessen Sie nicht, Warinka, daß ich bloß bildlich spreche, nur so im Gleichnis.

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