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Wenn das geschah und Alle »tugendhaft« waren, so konnte der glückliche Zustand nicht fehlen. Die bürgerliche Welt ist am Ende des 19. Jahrhunderts den großen Begründern ihrer Herrlichkeit am Ende des 18. Jahrhunderts noch nicht um Vieles in der Erkenntniß der gesellschaftlichen Entwicklungsgesetze voraus gekommen, sie dreht sich noch immer in demselben Ideengang und sie wird darin stecken bleiben.

Aber das ist alles eine natürliche Folge der Umstände, und weil ich aufs Geschäft passe. Für meine Tugend verlange ich nichts. Und dass ich doch tugendhaft bin, das zeigt sich an meiner Liebe für die Wahrheit. Diese ist, nach meiner Anhänglichkeit an den Glauben, meine Hauptneigung.

Eine dieser Letzteren hat er sich zu seinem Privatvergnügen erkoren. Er brachte ihr folgende höchst seltsame Lehre bei: Der Mensch sei unfähig, die Begierden des Herzens völlig zu zähmen; aber der Geist könne doch tugendhaft bleiben, während der Körper nach gewöhnlichen Begriffen zu sündigen scheine.

»Die armen Marchesinen«, sagte eine Alte . . . »und früher welch' ein glänzendes Leben in dem Palazzo, als der alte Marchese noch lebte . . .« »Sie waren liederlichsagte eine dicke Bäckersfrau, »keiner wollte mehr mit ihnen zu tun haben . . .« »Gegen Ersilia kann niemand etwas sagenmeinte ein junger Mann, »sie war tugendhaftDann gingen viele Stimmen durcheinander: ». . . Schwindsucht, langsames Hinsterben . . . die arme einsame Dolcisa . . . noch so jung . . . aber sie hat den alten Oheim . . . sie wird sich ein glänzenderes Schicksal suchen, als ihn zu Tode zu pflegen . . .«

Sehn Sie: wir gemeine Leut, das hat keine Tugend, es kommt nur so die Natur; aber wenn ich ein Herr wär und hätt' ein' Hut und eine Uhr und eine Anglaise und könnt' vornehm rede, ich wollt' schon tugendhaft sein. Es muß was Schönes sein um die Tugend, Herr Hauptmann. Aber ich bin ein armer Kerl! HAUPTMANN: Gut, Woyzeck. Du bist ein guter Mensch, ein guter Mensch.

Doch nein, du sollst sie nicht entehren, Du sollst dir stets die That verwehren; Ist drum dein Herz schon tugendhaft? Ists Sünde nur, die That vollbringen? Sollst du nicht auch den Trieb bezwingen? Nicht auch den Wunsch der Leidenschaft? Begierden sind es, die uns schänden; Und ohne daß wir sie vollenden, Verletzen wir schon unsre Pflicht.

Ich habe die schönsten Vorstellungen von Gehorsamkeit und Aufmerksamkeit, und sonderbar: es entwischt mir. Ich bin tugendhaft in der Einbildung, aber wenn es darauf ankommt, Tugenden auszuüben? Wie dann? Nicht wahr, ja, dann ist es eben etwas ganz anderes, dann versagt man, dann ist man unwillig. Übrigens bin ich unhöflich.

Er richtete sich würdevoll auf und ließ seine kostbaren Brillanten in den Strahlen der Lampe spielen. Die Erdmann blickte entzückt an dem Hünen empor. »Das ist ja schönspottete Mely. »Aber weshalb erzählen Sie das immer wieder? Das interessirt uns ja gar nicht. Wir fühlen uns ganz wohl, wenn wir auch nicht so tugendhaft sind

Jetzt, wo sie mit ihrem Tannenwuchs, mit ihrer unnachahmlichen Grazie bescheiden und doch voll so erhabener Würde hereintrat, das strahlende Diadem in den geschmackvoll geordneten Ringellocken und Löckchen, im feuersprühenden Auge Geist und Liebe, verschmolzen mit schuldloser, anspruchsloser Natürlichkeit, die Wangen von Gesundheit gerötet, in den feinen Grübchen den kleinen, kleinen Schelm, den Mund so würzig, so kußlich, die aphroditische Schwanenbrust mit dem fürstlichen Schmuck, mit dem Pariser Hofkleid umschlossen Nein! das Mädchen durfte nicht schön, durfte nicht unschuldig und tugendhaft sein "Ha, ha, ha, Frau Oberforstmeisterin!" lachte die Kammerdirektorin, ohne darauf zu achten, daß sie die acht unschuldigen Ohren ihrer erwachsenen Töchterlein beleidigen könnte "Tugendhaft?

Die Sophisten lehrten die Kunst, die Leidenschaften andrer Menschen zu erregen; Socrates die Kunst, seine eigene zu dämpfen. Jene lehrten, wie man es machen müsse, um weise und tugendhaft zu scheinen; dieser lehrte, wie man es sei.