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Aktualisiert: 4. Mai 2025
Ich will eine Stunde früher die Leute wecken und mich fortstehlen, ehe ein Mensch in Treppi wacht." Eben wollte er das Fenster verlassen, und die vom langen Ritt ermüdeten Glieder aufs Lager strecken, als er eine weibliche Gestalt aus dem Schatten des Hauses in den Mondschein vortreten sah. Sie blickte nicht um, aber es blieb ihm kein Zweifel, daß es Fenice war.
Man sah drin in der Dämmerung den Verwundeten auf dem Bett ausgestreckt, neben ihm auf der Erde hockend ein uraltes Weib aus Treppi. "Wie steht's, Chiaruccia?" fragte Fenice. "Nicht schlecht, die Madonna sei gepriesen!" antwortete die Alte und musterte mit raschen Blicken die Herren, die hinter dem Mädchen eintraten. Filippo fuhr aus einem Halbschlaf auf und sein blasses Gesicht glühte plötzlich.
Treppi vorüber ziehen nur Bauern, die mit den Hirten zu handeln haben, selten ein Maler oder ein landstraßenscheuer Fußwanderer, und in den Nächten die Schmuggler mit ihren Saumtieren, die das öde Dorf, wo sie kurze Rast machen, auf noch viel rauheren Felswegen zu erreichen wissen, als alle andern.
Sie meint, Ihr hättet wieder die Kraft zu reisen, in kleinen Tagereisen und zu Pferde. Ihr werdet morgen früh Treppi verlassen und nie dahin zurückkehren. Dies Versprechen fordre ich von Euch." "Ich verspreche es, Fenice, unter einer Bedingung." Sie schwieg. "Daß du mit mir gehst, Fenice!" sprach er in großer, unverhaltener Bewegung. Ein dunkler Zorn überflog ihre Brauen.
Wir tun zwei gesetzliche Taten auf einmal, wenn wir uns derselben bemächtigen, denn sie sind mit Schleichwaren beladen. Es ist gut, daß man weiß, welches Volk dies Treppi besucht, wenn man es einmal wissen will." Während er dies sagte und der Arzt sich Filippo näherte, war Fenice aus der Kammer verschwunden. Die alte Chiaruccia blieb ruhig sitzen und murmelte vor sich hin.
"Als wir kamen, sah ich ihn zufällig vorn im Hause; hoffentlich ist er noch nicht nach der Stadt zurück", sagte der eine und verließ dann den Pavillon. Er kam nach kurzer Zeit mit einem vierten wieder, der die Gesellschaft nicht zu kennen schien. "Ihr erweist uns wohl die Gefälligkeit, mit uns nach Treppi hinaufzugehen?" redete ihn der Sprecher an.
Dann ward er aufgehoben, die Männer trugen ihn nach Treppi zu, und das Mädchen, nachdem es ihnen mit völlig erloschenen Blicken nachgesehen, schürzte sich hastig und stieg auf rauhen Pfaden das Gebirg hinab. Es war gegen drei Uhr nachmittags, als sie Pistoja erreichte. Die Schenke zur Fortuna lag einige hundert Schritte vor der Stadt und zu dieser Stunde der Siesta war wenig Leben in ihr.
Nur daß ihre Stimme, die sonst nicht so hart und dumpf war, wie den Weibern im Gebirg eigen zu sein pflegt, heute eintönig und bei den gleichgültigsten Dingen am traurigsten klang. Diese Wege, die sie jetzt gingen, waren in den letzten Jahren vielfach von politischen Flüchtlingen betreten worden, von denen die meisten gewiß in Treppi gerastet hatten.
Filippo war zehn Tage droben im Gebirg und in der Pflege der Alten, schlief viel in den Nächten und genoß am Tage, vor der Tür sitzend, die reine Luft und die Einsamkeit. Sobald er wieder schreiben konnte, schickte er einen Boten mit einem Brief nach Bologna und erhielt am andern Tage Antwort, ob erwünscht oder unerwünscht, war auf seinem blassen Gesicht nicht zu lesen. Außer mit seiner Pflegerin und den Kindern von Treppi sprach er mit niemand, und Fenice sah er nur des Abends, wenn sie am Herde schaltete. Denn sie verließ das Haus mit Sonnenaufgang und blieb über Tag im Gebirg. Das war sonst anders gewesen, wie er aus zufälligen
"Der Signor Avvocato kommt nicht, wie er versprochen?" sagte der Mann, vor dem sie stand. "Wer bist du und was hast du zur Beglaubigung deiner Botschaft?" "Eine Jungfrau aus Treppi bin ich, Fenice Cattaneo, Herr. Beglaubigung? Ich habe keine, als daß ich die Wahrheit sage." "Warum kommt der Signor Avvocato nicht? Wir dachten, er sei ein Ehrenmann."
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