Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 16. Juni 2025
Du und ich sind Brüder.« Zwanzig erschütterten Soldaten wird das verarmte Herz berührt von dem Worte »Bruder«. Nicht mehr erhofftes Glück steht groß im Wagen. Der Stabsarzt steht in der Mitte und verkündet allen das neue, das wieder erneute Gesetz der Liebe: »Ich sage euch: wir sind Brüder.« Er sagt das Wort laut, nicht weich. Die Wahrheit klingt im Tonfall seiner Stimme.
Bis in allen Herzen der Samen aufgeht, bis in allen Schlafstuben gespenstisch blau ein lieber Toter seine Wunden zeigt; und endlich, endlich, als herrliches Erlösungslied der Welt, der millionenstimmige Wutschrei: »Men-schen-sa-lat!« unter meinem Fenster erklingt. Heldentod Der Herr Stabsarzt hatte nicht verstanden.
Der Stabsarzt blinzelte abwechselnd den Vorgesetzten, Diederich und das Papier an. Dann zog er die Absätze zusammen: er hatte das Befohlene gesehen. Als der Oberstabsarzt fort war, näherte der Stabsarzt sich Diederich. Höflich, mit einem leisen Lächeln des Einverständnisses, sagte er: „Der Fall war natürlich von Anfang an klar. Man mußte nur der Leute wegen –. Sie verstehen, die Disziplin –.“
Satzfetzen dringen bis zum Stabsarzt herüber. Ein kleiner Bauernjunge neigt sich zu einem andern, flüstert, deutet mit dem Zeigefinger. Er hat ein Instrument aufblitzen sehen. Sein Mund bleibt offen. ». . . und wenn im Kriege fremdes Land erobert wird, dann ist das gar keine Ehre, sondern Raub«, hört der Stabsarzt, wundert sich, daß jetzt das boshafte Lächeln verschwunden ist.
Der Rumpf hat noch einen Geschlechtsteil. hat Augen, in denen die Seele steht, hat einen Mund, mit dem er sagt: »Bitte, Herr Stabsarzt, sagen Sie mir, wie soll ich leben? Was soll ich tun? Was soll ich tun?« >Diese Frage soll einer von den Herren beantworten, die an Ketten gelegt werden<, denkt der Stabsarzt. Und schweigt; denn er weiß die Antwort nicht. »Hurra . . . a!«
Er meldete sich krank. „Wer sind Sie, was belästigen Sie mich?“ – und der Stabsarzt maß ihn. „Sie sehen aus wie das Leben, Ihr Bauch ist auch schon kleiner.“ Aber Diederich stand stramm und blieb krank; der Vorgesetzte mußte sich zu einer Untersuchung herbeilassen. Als er den Fuß zu Gesicht bekam, erklärte er, wenn er sich nicht eine Zigarre anzünde, werde ihm unwohl werden.
An die Realität dieses Ereignisses will der Stabsarzt nicht glauben. Erst die Einzelheiten überzeugen ihn: ein Feldarbeiter, der seine Hacke schultert, eine Ackerfurche entlangläuft und sich dem Zuge der Bauern anschließt; ein beinloser Soldat, der, neben der Fahne, mitkrückt; die lange Staubwolke, die hinter dem Zuge steht.
Ein kleines, lippen- und formloses, narbiges, schiefes Loch, wo der Mund war. Die Augenlider, die Augenbrauen, die Augen sind ganz weg: eine grauenvolle Fläche, entstellt durch farbige Narben und Mißgewächse aus Haut. Der Stabsarzt sieht die flache, leere Riesennarbe an und fragt: »Sagen Sie, Lieber, erkennen Sie Ihre Kameraden schon an der Stimme?«
Der Stabsarzt stutzte, er mußte sich in eine Lage finden, die ersichtlich die gewohnte Kollegialität nicht mehr zuließ. Nun hatte er sie erfaßt, nahm die Mütze herunter und stand stramm. Darauf zeigte der Vorgesetzte ihm das Papier mit dem Fuß, sprach leise und mit einer Betonung, die ihm befahl, etwas zu sehen, was nicht da war.
Das Bein ist verwüstet. Muß amputiert werden. Der Kranke liegt still, blickt den Stabsarzt wie aus einem tiefen Abgrunde heraus ruhig und müde an. Und sagt plötzlich, langsam und klar: »Lassen Sie bitte. Will nicht.« Der Stabsarzt bittet zögernd zwei Sanitäter, den Blutüberströmten in den Operationswagen zu tragen.
Wort des Tages
Andere suchen