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Man lernte in diesem Sparre einen ungefähr sechsundzwanzigjährigen, brünetten, untersetzten, nicht ohne Sorgfalt gekleideten, äußerst wortkargen Menschen mit zurückhaltenden Manieren und angenehmen, schauspielerhaft markanten Zügen kennen, von dem nicht erfindlich war, was ihn an die Person des Grafen Sponeck fesselte.

Mit aufgerissenen Augen hatte Ferry Sponeck zugehört. Doch er hatte begriffen. Da er Erasmus in solchem Zustand sah, begriff er die Gefahr. »Beruhige dich, Mumu, es wird gemachtsagte er, ging ins Zimmer zurück, bemerkte, daß Sparre sich eben von den Damen entfernte und mit Sebastiane zur Tür schritt. Er folgte ihm.

Man sah ihn verwundert an; Ferry Sponeck nickte eifrig und versicherte: »Ja, darauf versteht er sich, er hat auch mir einmal eine Sevreschale geleimt, er ist überhaupt ein TausendkünstlerDie beflissene Fürsprache erweckte Heiterkeit, auch bei Sparre selbst, Niklas wurde gerufen, der nach einer Weile ein Töpfchen mit Leim brachte, Sparre packte die Vase samt den Scherben in ein Tuch und begab sich damit in sein Zimmer.

Erasmus fuhr auf. »Was wollen Siestotterte er, »was bedeutet dasEr starrte auf das tönerne Gefäß. Sparre stellte die Vase auf den Tisch. »Wenn man morgen die Bruchlinien abfeilt, wird der Schaden kaum mehr bemerkbar seinsagte er. »Aber was soll es denn heißenmurmelte Erasmus. Er hatte sich erhoben, stand frostig da, stirnrunzelnd, abweisend.

Sie müssen es begreifen, daß mir der Gedanke unfaßbar gewesen ist, ihn an das Lager einer Frau treten zu lassen, wenn auch als Arzt, was ändert das? bleibt er nicht Sparre, derselbe Sparre? mit seiner ganzen Wissenschaft Sparre? einer Frau, die mir einmal teuer war, die mir noch immer nahe steht. Sie müssen das begreifen

Schwere aber lastete nun auf allen, und es trat Verlegenheit hinzu, als vom Hoftor herein Eugen Sparre kam, der am Spätnachmittag fortgegangen war und jetzt zurückkehrte. Erasmus entriß sich. In seinem Zimmer nahm er eine der theologischen Schriften zur Hand, die er stets mit sich führte. Aber er konnte seinen Geist nicht zur Lektüre sammeln.

Die Gräfin und Georg Ulrich Castellani begannen ihre gewohnte Partie Piquet zu spielen. Das Wunderliche der Paarung von Ferry Sponeck und Eugen Sparre blieb auch nach der Ankunft der beiden bestehen.

In der Tat, Erasmus begriff nichts. Sein Gesicht zeigte Ausdruckslosigkeit und erbittertes Unbehagen. Die Unterlippe stülpte sich; die Handfläche rieb sich an der Lehne des Stuhls. »Also will ich klarer seinfuhr Sparre etwas gedrückt fort, denn er hatte flüssigere Verständigung erwartet; »ich habe etwas über mich vermocht, was meiner Natur und Lebensrichtung diametral entgegen ist.

Frau von Gravenreuth antwortete: »Unmöglich kann man sie noch stundenlang ohne ärztliche Hilfe lassen –« Da trat Eugen Sparre auf die Damen zu. »Wenn ich mir erlauben darf, meine Dienste anzubieten, Frau Gräfinsagte er mit seiner verschlossenen Höflichkeit, »so glaube ich, den hiesigen Kollegen ersetzen zu können

Da ging er unzufrieden zu Bett, und um einschlafen zu können, zählte er von eins bis tausend und in die graue Unendlichkeit weiter. Am andern Tag traf ein Telegramm von Ferry Sponeck ein, welches lautete: Komme morgen mit meinem Freund Eugen Sparre. Nun wußte jedoch niemand, weder die Gräfin, noch eine der Töchter, wer Eugen Sparre war; sie wunderten sich und rieten hin und her.