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Aktualisiert: 16. Mai 2025
Er lachte mit den andern, die den Langschläfer mit frohem Zuruf begrüßten, die Betten im Hause Spada seien doch besser als Schiffsbetten. Das erweise sich auch an Emilio, gab er munter zu, den er auch noch in der Gesellschaft vermisse. »Da seid Ihr irre,« sagte Emilios Vater, »der ist heute gar zeitig früh aus den Federn gekrochen und läßt sich entschuldigen.
Diese ließen aber durch den nach ihnen geschickten Diener sagen, daß sie an diesem Abend das Glück der Jungvermählten nicht stören wollten, aber andren Tages nicht verfehlen würden, ihre Aufwartung zu machen. Am nächsten Morgen begab sich der Marchese wie gewöhnlich nach dem Vatikan, denn er war Cameriere di Spada e Cappa beim Papste.
»Freilich bin ich’s, mein lieber da Spada!« sagte er also und trat auf den Kameraden zu, ihm die Hand zu reichen. »Ich bin in Angelegenheit meiner Familie hier gewesen und will nun bald Rom verlassen.« Und er log mit diesen Worten nicht, denn er glaubte in diesem Augenblicke des Sichentdecktfühlens selbst daran, daß er nun aus Rom weg müsse.
Der erzählte seinem Herrn, dem Nobile da Spada, daß er dem edlen Herrn Fabbri begegnet sei, wie elend er aussehe, und daß er ausgeforscht habe, daß er in der Via angusta wohne; ob der Herr ihn nicht dort einmal aufsuchen wolle, denn es müsse schlecht um ihn stehen.
Und in dieser Nacht schlief Riccardo schon im Palaste der Spada. Der große Palast seines Gastfreundes war wie ausgestorben, denn der Vater Emilios war nur für einige Tage zum Empfange seines Sohnes nach Rom gekommen; er hatte ihn in feierlicher Audienz beim Papste vorgeführt und war dann wieder auf sein Sommerschloß zurückgekehrt, indes Emilio noch in Rom seine Angelegenheiten ordnete.
Er war angeregt und fast heiter, und als gar da Spada den Namen Palma erwähnte, der Riccardo plötzlich still gemacht hatte, und davon sprach, daß die Palma die Nachbarn seiner Eltern in Bosco rado seien, da wurde Riccardo fast übermütig in seiner Freude, er erhob das Glas und leerte es, er ließ sich von dem gern bereiten Emilio immer wieder von der Schönheit Francescas, der jungen Gräfin und Schwester Ermetes, vorschwärmen und war schon ganz bereit, mit seinem Kameraden und lieben Freunde Emilio gleich am zweitnächsten Tage in die Berge zu reiten.
Er lachte gezwungen, aber seine Heiterkeit war verschwunden, er empfand die Demütigung in den Worten Emilios, er fühlte, wie ihn Spada an den Abstand gemahnte, der den armen Fabbri von der Gräfin Palma trennte, er biß sich auf die Lippe und gab, da sie nun in der Ebene ritten, seinem Pferde die Sporen, daß es in eine rasche Gangart fiel.
Und nach einigem Zögern fügte er hinzu, und seine Stimme war weich und fast zärtlich: »Ich habe dich noch gar nicht gefragt oder habe es vergessen, Emilio, ob du Geschwister hast?« »Ja, Riccardo,« sagte Spada, »ich habe zwei Schwestern, eine ist vermählt und wohnt im Toskanischen, und zu Hause habe ich meine kleine, liebe Maria, die Freundin Francescas, die du bald sehen wirst.«
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