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Aktualisiert: 3. Juni 2025
Selim. In den Jahren, wo die Einbildungskraft unsre Amme ist, spielen tausend Schwärmereien und trügende Gefühle um uns her, die, wenn wir nach ihnen greifen, in Luft zerfließen und unsern Geist zu einer trägen, thatenlosen Beschaulichkeit führen.
Damals schwurst du feierlich in meine Hand, dein Sohn Abdallah sollte der Gatte meiner Tochter werden, ist es noch dein Wille? Selim. Ich schwur und ich hätte keinen Willen mehr, wenn es nicht mein sehnlichster Wunsch, mein freudenvollster Gedanke wäre. Abubeker. Mein Kind vermählt sich deinem Sohne. Selim.
Die Gefahr nicht achten, heißt sie tödten; sich selber muß der Edle freudig seinen Brüdern opfern können. Wer so denkt, der reiche mir seine Rechte! Alle sprangen auf, man lief eilig durcheinander, jeder wollte der Erste sein, der die Hand des edlen Selim faßte. Es ist kein Schändlicher unter uns! riefen alle, wie aus einem Munde, auch Abubeker trat hinzu und umarmte Selim und Omar.
O versperre dich, Sultan, in deinem Pallaste, werde von Niemanden gesehen, sonst wird es bald dahin kommen, daß keiner vor dir zittert. Ali. Du wagst es, mich zu verspotten? Selim. Was kann ich wagen?
Ich grub und fand einen großen Schatz, der mir mehr ersetzte, als mir Ali genommen hatte, als ich dem Derwisch meinen heißen Dank bringen wollte, konnt' ich ihn nirgends entdecken und dieser Derwisch ist Omar? Abdallah. Omar? Selim. Dein Lehrer Omar. Ihm dank' ich alles, was ich besitze, alles was ich habe ist nur ein Gut, das er mir geliehen hat.
Selim war stumm und in sich selbst verschlossen, heftige Gedanken schienen ihn zu beunruhigen, nur zuweilen stahl sich ein Seufzer aus seiner Brust, den er aber seinem Sohne zu verbergen suchte. Ich kann nicht weiter, sagte er endlich und setzte sich auf einen Erdhügel am Wege. Sein Gesicht war bleich, seine Wunde, die Abdallah verbunden hatte, fing von neuem an zu bluten.
Nein, wir wollen dulden, Selim, und im Dulden unsre große Seele zeigen. Rache brüllt nur aus den Thieren, der Mensch dulde und verzeihe! O Greis! rief Selim aus, das Alter, das alle unsre Kräfte verzehrt, spricht aus dir. Der Stunden, die du noch zu leben hast, sind dir zu wenige, um für sie zu handeln, aber unsre Kinder, Abubeker! Abubeker.
Du kannst nicht gut, du kannst nicht böse handeln, fuhr Omar fort, ein Geist ist es, der in den Millionen Leben glüht, du und ich, Selim und Zulma sind nur ein Wesen, du arbeitest stets für und gegen dich, du kannst eigenmächtig über deine Handlungen den Ausspruch fällen, und diese gut und jene böse nennen, wer mag dir widersprechen?
Abdallah wird seines Vaters Liebe nicht mit Undank vergelten. Abdallah. Nein, nie mein Vater. Selim. Du liebst also nicht, mein Sohn? Abdallah. Ich liebe nur dich und Omar. Selim. Laß diese kindliche Liebe nie in deinem Busen verlöschen. Abubekers Tochter, oder meinen Fluch! Selim sahe ihn mit einem durchbohrenden halberzürnenden Blick an, den Abdallah nicht verstand.
Nachdem sie miteinander gespeist hatten, rückten sie wieder näher zusammen, und der junge Kaufmann wandte sich an den ältesten und sprach: "Selim Baruch hat uns gestern einen vergnügten Nachmittag bereitet, wie wäre es, Achmet, wenn Ihr uns auch etwas erzähltet, sei es nun aus Eurem langen Leben, das wohl viele Abenteuer aufzuweisen hat, oder sei es auch ein hübsches Märchen."
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